Montag, 31. Dezember 2012

Jahresrückblick?

Heute ist Silvester. Also sollte es jetzt mal einen ordentlichen Jahresrückblick geben. Problem: Es ist so viel passiert und es müsste so viel erzählt und aufgelistet und beschrieben werden - da säße ich bis ins nächste Jahr hinein vermutlich dran.

Nur ein paar Dinge:

Eigentlich müsste es zwei Rückblicke geben - erste Jahreshälfte mit Kugelbauch, zweite Jahreshälfte mit Würmchen. Die erste Jahreshälfte ist aber schon so weit weg - das Würmchen war doch irgendwie schon immer da, oder? Jedenfalls kann ich es mir kaum mehr ohne vorstellen. Und so groß ist er schon geworden! Wenn man ihn mit dem kleinen, zarten Wesen vergleicht, das da am 8. Juni in unsere Arme gelegt wurde ... Jetzt krabbelt er, brabbelt er, hat zwei Zähnchen, speckige Beinchen, ein strahlendes Lächeln. Er ist ein so liebes, unkompliziertes, hübsches Kind! Jeden Tag könnte ich wieder weinen vor Glück. Dieses Gefühl ist kaum in Worte zu fassen.

Was hat dieses kleine Wunder mit mir gemacht? Ich bin sehr rührselig geworden. Gestern habe ich eine schnulzig-romantische Weihnachtsgeschichte nach der Hälfte des Buches beiseite gelegt - ich hatte Angst, beim unvermeidlichen Happy-End zu heulen.

Außerdem hat es meine schon immer schwankenden Gefühlswelt komplett auf den Kopf gestellt: Freude, Melancholie, Ungeduld, Ärger, Glücksgefühl - wofür ich früher wenige Tage gebraucht habe, brauche ich jetzt nur noch wenige Stunden. Nicht einfach, vor allem nicht für meinen Schatz. Ein großes Lob an ihn und seine Geduld mit mir!

Ansonsten bin ich manchmal doch erstaunt, wie gut ich das mit dem Muttersein hinbekomme. Das Kind ist fröhlich, gut genährt, sauber und ordentlich angezogen. Es spielt gerne, lacht viel, freut sich über andere Menschen, knuddelt und schmust gerne. So viel können wir also gar nicht falsch gemacht haben!

Es ist spät und ich bin müde. Sonst könnte ich noch so viel erzählen. Die vielen ersten Male ... Heute nicht mehr! Gute Nacht, schlaft gut und kommt gut ins neue Jahr!

Freitag, 14. Dezember 2012

Zur Krippe her kommet ...

Momentan besichtige ich ja einige Krippen. Jahreszeitbedingt denken ganz viele dabei an Maria, Josef und das Jesuskindlein. Leider ist das Ganze viel pragmatischer: Wir suchen einen Krippenplatz. Vollzeit arbeiten zu Hause mit einem kleinen Würmchen geht nicht - noch nicht mal jetzt, wo der Kleine noch nicht soooo mobil ist und tatsächlich in der Lage ist, auch mal alleine auf seiner Krabbeldecke (welch irreführendes Wort!) zu spielen. Am liebsten spielt er übrigens mit den Wäscheschildchen seiner Stofftiere. Gut, dass ich nicht alle abgeschnitten habe!

Zurück zum Thema. Ich höre das ja ganz oft: Du arbeitest zu Hause - ist doch prima für die Kinderbetreuung. Aber, wie ich schon mal geschrieben habe und wie ich immer wieder betone: Nein, ist es nicht. Also muss nächstes Jahr ein Krippenplatz her. Schließlich sind auch meine Kunden schon ungeduldig und fragen nach, wann denn nun endgültig mit meinem Wiedereinstieg zu rechnen ist. Das freut mich einerseits, setzt mich aber zusätzlich unter Druck: Was ist, wenn ich im Frühjahr keinen Platz finde? Wann reißt der Geduldsfaden, wie weit ist es noch bis zur agentursindividuellen Schmerzgrenze, auf wie viel Verständnis kann ich bauen?

Also suchen wir - erst mal in der näheren Umgebung. Das heißt in unserem Fall: möglichst rechte Rheinseite. Wer die Stadt hier kennt, weiß, wie viel Spaß es macht, sich morgens ins Auto zu werfen und über die chronisch verstopften Rheinbrücken quer durch die Stadt zu fahren. Das Verkehrschaos ist schon bei strahlendem Sonnenschein perfekt - wenn dann noch einer von der Höhe kommt und Schnee auf dem Autodach hat, bricht der Verkehr komplett zusammen. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich besichtige also Krippen, wo man mich lässt. Das bedeutet, dass mir zwei Krippen schon gesagt haben, dass ich erst mal nicht vorbeikommen muss, weil in absehbarer Zeit nix frei wird, sie sich umstrukturieren etc. Immerhin stehen wir inzwischen schon auf vier Wartelisten, die fünfte liegt hier, fast fertig ausgefüllt - und dabei wird's wohl nicht bleiben. Es stehen noch ein paar Telefonate mit Kindergärten aus, die noch nicht über Krippenplätze für Einjährige verfügen - aber vielleicht macht es der Rechtsanspruch nächstes Jahr ja möglich.

Momentan kann ich mir bei allen vier Krippen vorstellen, das Würmchen dort anzumelden. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Die einen haben toll strukturierte Tagesabläufe und schöne Innenräume, dafür ist das Freigelände etwas kleiner. Die anderen haben ein riesiges Freigelände, dafür ist der Tagesablauf laxer und weniger geordnet. In der einen gibt es einen Erzieher (und nicht nur Erzieherinnen), die anderen haben dafür mehrere Schlafräume für den Mittagsschlaf, sodass es nicht so unruhig ist. Die eine ist hier im Stadteil und hat direkt einen Kindergarten angeschlossen (sodass die Suche in zwei Jahren nicht wieder losgeht), die andere hat Vollwertküche. Die eine hat ein zweisprachiges Konzept, ist dafür aber auch extrem teuer (und trotzdem überfüllt - da konnte ich mich bislang noch nicht mal für die Warteliste anmelden). In der einen hatte ich direkt einen guten Draht zur Leiterin, in der anderen ist eine ehemalige Schulkameradin im Elternvorstand.

Auch wenn ich mir alle bislang besichtigten Krippen vorstellen kann, habe ich natürlich meine Prioritätenliste. Vielleicht hat der Elternvorstand ja ein Wörtchen mitzureden ...

Samstag, 8. Dezember 2012

Und was mach ich dann?

In letzter Zeit fällt mir auf, dass es von einigen Produkten Mädchen- und Jungenvarianten oder - wie im Fall der Ü-Eier - reine Mädchenvarianten gibt. Durch die ganzen Artikel und Diskussionen zu dem Thema bin ich auf eine kritische Frage gekommen, die ich mir als Mutter eines Jungen stellen sollte: Wie werde ich reagieren, wenn mein Sohn eine rosa Phase hat, wenn er sich an Karneval als Prinzessin verkleiden will, wenn er ein Kleidchen im Sommer anhaben möchte? Kann ich das akzeptieren? Versuche ich ihm zu erklären, dass das nix für Jungs ist? Und wie gehe ich dann mit dem Widerspruch um, dass Mädchen an Karneval als Cowboy gehen und Hosen tragen dürfen, ohne dass sich jemand darüber aufregt? Mädchen dürfen handfest sein - Jungs aber nicht weich?

Ich muss selbstkritisch zugeben, dass ich wohl in den meisten Fällen nicht den Mut haben werde, gegen Konventionen und schräge Blicke anzugehen. Ich rechtfertige mich schon viel zu oft im Leben für weniger dramatische Dinge. Den Konflikt um eine kleine männliche Karnevalsprinzessin, der schon alleine innerhalb der Familie ausbrechen würde (von Außenstehenden mit ihren dummen Bemerkungen ganz zu schweigen) - ich glaube nicht, dass ich den ausfechten kann. Der Spruch "Das ist nix für Jungs" wird also wohl Bestandteil meines Mutterdaseins werden. Ich glaube, ich habe kein Problem damit, meinem Kleinen eine Puppe zu kaufen, wenn er denn eine möchte. Ich fand es super, dass in der einen Krippe, die ich mir angeschaut habe (noch so ein Thema), nicht von einer Puppen-, sondern von einer Rollenspielecke die Rede war. Auch ein rosa Kuscheltier oder ein pinkfarbenes T-Shirt - das kriege ich noch hin. Aber sonst?

Vielleicht mache ich mir auch viel zu viel Kopf darum. Vielleicht will mein Kleiner auch keine Prinzessinnenkostüm. Und wenn doch? Dann findet sich sicherlich keins in seiner Größe ...

Donnerstag, 29. November 2012

Kind, wie die Zeit vergeht ...

Ist es tatsächlich über einen Monat her, dass ich einen Artikel verfasst habe? Unglaublich ... Da wird es in den nächsten Tagen wohl mal Zeit für ein paar Updates!

Zunächst mal das Wichtigste: Unser Würmchen wächst und gedeiht und ist weiterhin ein unkompliziertes, fröhliches Kind. Er lacht viel, hat nur sehr selten länger andauernde Schreiattacken, schläft nun schon seit Längerem im eigenen Bettchen durch (dafür ist er tagsüber meistens wach), lässt sich babysitten (gut, die Phase des Fremdelns haben wir noch vor uns ...) und isst seit zweieinhalb Wochen mit Begeisterung mittags Brei. Es ist herrlich zu beobachten, wie er das Mäulchen aufsperrt, nach dem Löffel greift und ihn sich selbst mit in den Mund schiebt. Zwischendurch gibt's - zumindest, wenn ich ihn füttere - immer mal Geschrei, weil die bisherige Futterquelle Milchbar ja in unmittelbarer Nähe ist und er gar nicht einsieht, darauf verzichten zu müssen. Aber sonst läuft's super. Er isst selbst gekochten Brei genauso wie Gläschenkost. Nur mit dem Trinken von Wasser oder Tee hapert's noch ein wenig.

Seit Ende Oktober sind wir auch in einer Spielgruppe, in der er viel Spaß hat. Der kleine Charmeur flirtet mit den anderen Müttern, interessiert sich oftmals mehr für die anderen Babys als für die angebotenen Spielsachen und zeigt sich meist von seiner besten Seite. Singen findet er besonders klasse - sogar meinen schrägen Gesang scheint er zu mögen (oder weiß er einfach nur, dass er ruhig sein muss, damit ich wieder aufhöre?). Ich überlege, ob ich ab Januar mit ihm in den Musikkindergarten gehen soll - er geiert nach Abwechslung und Bespaßung, und wenn sein Papa Gitarre spielt, ist er ganz fasziniert.

Ansonsten muss ich sagen - unglaublich, wie groß er schon ist! Im Dezember wird er ein halbes Jahr alt, schon ein richtig großer Junge! Seine Händchen sind zwar immer noch klein, aber lange nicht mehr so winzig, die Beinchen sind lang, ins Maxi-Cosi passt er kaum noch und die Kinderwagenwanne haben wir schon gegen das Buggyteil ausgetauscht, in dem er jetzt wieder komfortabel liegt und Platz nach allen Seiten hat. Er ist neugierig, aufgeweckt, spielt gerne, brabbelt munter vor sich hin, beobachtet alles und jeden. Jede Woche sortiere ich wieder Kleidung aus, aus der er rausgewachsen ist, und bestücke die Kommode mit der nächsten Größe. Langsam wird's Zeit für einen großen Kleiderschrank - ich glaube, der Kleine hat mehr Klamotten als ich!

Ach, ich könnte stundenlang über dieses wunderbare Kind reden. Dabei gibt's doch noch so viele andere Themen - meine Ein-Frau-Firma, die Suche nach einem Krippenplatz, die vielen anderen Themen, zu denen ich noch was schreiben wollte ... Beim nächsten Mal und hoffentlich nicht erst in einem Monat!

Montag, 22. Oktober 2012

Schwarzweiße Meinungen

Ich lese gerne Leserbriefe in Printmedien und Kommentare auf Webseiten. Während dabei die Leserbriefe in Printmedien fast immer komplett gelesen werden, kommt es bei Kommentaren auf Webseiten immer ein wenig auf Thema, Tendenzen und vor allem die Menge an. Spätestens nach zwanzig Kommentaren wiederholen sich die meisten Argumente, Ideen und Anmerkungen. Außerdem - aber das ist ein ganz anderes Thema - ist es oftmals anstrengend, Epistel von Menschen zu lesen, die Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik für zu altmodisch fürs Internet empfinden - von der fehlenden Kinderstube ganz zu schweigen.

Aber das soll nicht mein Thema sein. Es geht darum, wie Mütter angeblich sind.

Über einen Blogeintrag habe ich von einem Berliner Café namens The Barn Roastery erfahren, das mithilfe eines Betonpollers Müttern mit Kinderwagen den Zugang verwehrt. Was man davon halten mag, bleibt jedem selbst überlassen. Berichte über dieses Café waren auch in weiteren (Online-)Medien zu finden. So weit, so gut. Was mich mehr entsetzt hat als die Tatsache, dass ein Cafébesitzer sein Café zur kinder(wagen)freien Zone erklärt, waren viele der Kommentare. Teilweise sprühte mir da der pure Hass gegenüber Eltern und insbesondere Müttern entgegen. Nach Lektüre der mütter- und kinderfeindlichen Kommentare muss man fast zwangsläufig zu folgendem Schluss kommen:

1) Mütter hocken den ganzen Tag im Café und lassen ihren Nachwuchs dort ungehemmt toben.
2) Erziehung ist ein Fremdwort. Daher sind alle Kinder ausnahmslos Rabauken, die Lärm machen, ungezogen sind und anderen Menschen auf den Sack gehen.
3) Familien leben prinzipiell auf Kosten derer, die aufgrund von Steuerklasse I die meisten Abgaben haben. Vor allem die Mütter lassen es sich dank Elterngeld gutgehen und faulenzen nur rum (s. 1).
4) Und dann verlangen sie auch noch Rücksicht auf sich und ihre unverschämte Brut! 

Zu 1): Ich habe jetzt fast den ganzen Tag am Schreibtisch verbracht und gearbeitet. Gut, mein Nachwuchs ist noch zu klein, um ungehemmt zu toben - aber wenn er in dem Alter ist, wo er das kann, hat er hoffentlich einen Krippenplatz und ich arbeite wieder regulär ganztags! Dann ist eh Essig mit Cafébesuchen tagsüber ...

Zu 2) Diese Mütter gibt es sicherlich, aber eben nicht nur. In meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis gibt es Kinder, die gut erzogen sind und bei denen ich mich immer freue, wenn sie zu Besuch kommen - auch schon früher, bevor wir selbst ein Kind hatten, und trotz der Tatsache, dass unsere Wohnung noch lange nicht kindersicher ist und verlockende Dinge in Greifhöhe liegen. Zu Bruch gegangen ist bislang eigentlich noch nix und das hier herrschende Chaos geht alleine auf Kosten der hier lebenden Erwachsenen.

Zu 3) Ich habe selbst lange genug Steuerklasse I gehabt - so what? So war's halt. Und hätte das mit der Familie nicht geklappt, wovon ich vor ein paar Jahren noch ausging, wäre es dabei geblieben. Da gibt's ganz andere Kandidaten, die da auf meine Kosten leben ... Tja, und wie viel vom Elterngeld übrig bleibt, wenn man als Selbstständiger keine Millionen verdient hat, Krankenversicherung, Altersvorsorge, Steuervorauszahlungen etc. sowie die täglichen Ausgaben stemmen muss, kann ich gerne mal vorrechnen. Alleine durch KV und Altersvorsorge ist auf jeden Fall schon mal die Hälfte weg ...

Zu 4) Zum Thema Rücksicht habe ich mich ja bereits mal ausgelassen ...

So, ich faule Mutter versorge jetzt mal mein schreiendes Kind (ungezogenes, verwöhntes Balg ... nur wegen etwas Hunger so einen Terror zu machen!).

Dienstag, 9. Oktober 2012

Working Mum

Ich gönne mir als Freiberuflerin eine ausgiebige Elternzeit - und bin auch froh darum. Diese Zeit mit dem Würmchen ist so besonders, so aufregend, und ich bin dabei, ohne ständig meinen Schreibtisch im Auge behalten zu müssen. Natürlich habe ich mir viele Gedanken gemacht, ob das meinem Geschäft guttut. Das bleibt immer noch abzuwarten. Ob alle Versprechen hinsichtlich weiterer Zusammenarbeit gehalten werden (können), sehe ich, wenn ich wieder "richtig" in den Job einsteige.

Um jedoch nicht ganz den Anschluss zu verlieren, habe ich mich bereit erklärt, zwei Projekte mit großzügigen und sehr flexiblen Bearbeitungszeiten weiterhin zu betreuen. Das hat bislang auch gut geklappt. Nun kam von einem meiner liebsten Kunden die Anfrage, ob ich für zwei, drei kleinere und ein größeres Projekt kurzfristig die Urlaubsvertretung für meine Schwangerschaftsvertretung übernehmen könnte. Ich hielt das für eine gute Gelegenheit, die Kundenbindung zu pflegen, und habe gerne zugesagt.

Zum ersten Mal wieder Arbeit unter "Kampfbedingungen", d. h., mit kurzfristigen Deadlines. Es hat funktioniert. Irgendwie. Und ich muss sagen: Gut, dass mir meine Blauäugigkeit hinsichtlich der Vereinbarung von Beruf und Kind schon jetzt genommen wurde. Unser Würmchen ist ein recht pflegeleichtes Kind, das wenig schreit, sich alleine mit seinen Spielsachen beschäftigen kann, auch tagsüber (meistens) gut und lange schläft. Und trotzdem war es stressig - weil der Kleine ja dann doch mal quäkt und beschäftigt werden will, ungeplant schon früher Hunger hat, er kurz nach dem Einschlafen wieder aufwacht, weil das Telefon klingelt, und so weiter. Das wirft in Nullkommanix die Planung über den Haufen.

Irgendwie war mir schon klar, dass das so ist - aber Theorie und Praxis sind doch zwei sehr unterschiedliche Dinge. Ich bin froh, dass ich das jetzt ausprobiert habe und meine Planung für den Wiedereinstieg in den Job damit ganz anders aussehen wird. Nicht von null auf hundert. Und nicht ohne Kinderbetreuung - auch wenn ich es doch so gut habe, weil ich von zu Hause aus arbeite. Von zu Hause aus arbeiten heißt nicht, dass man nebenbei noch das Kind betreuen kann - es sei denn, man entschließt sich, den Job nebenbei zu machen. Und das kann und will ich nicht.

Die nächste große Aufgabe muss also heißen: Krippenplatz suchen und finden. Ich werde berichten.

Freitag, 21. September 2012

That's amore!

Es schreit wie am Spieß, obwohl Mama arbeiten möchte, spuckt geschickt am Spucktuch vorbei auf die frischen Klamotten, besabbert den gerade angezogenen Pullover, hat dann die Windel voll (und den Body gleich mit), schreit wieder, diesmal hysterisch, windet sich, lässt sich nicht beruhigen, so lange, bis Mama leicht genervt ist und nicht mehr weiter weiß - und dann sinkt auf einmal das Köpfchen erschöpft an Mamas Schulter, die einhändig etwas in den Computer tippt, der Atem wird ruhig, das Kind schläft vertrauensvoll ein.

Und schon ist es wieder da, dieses Gefühl - pure Liebe.

Mittwoch, 19. September 2012

Zum Weiterlesen

Auch wenn man sich tagsüber "nur" um das Baby kümmern muss, hat man doch immer zu wenig Zeit. Wenn dann noch fiese Erkrankungen dazukommen, die einen komplett aus dem Verkehr ziehen - in diesem Fall fast eine Woche lang -, dann ist man erst mal damit beschäftigt, praktische Dinge aufzuarbeiten: Rechnungen, E-Mails von ungeduldigen Kunden etc.

Darum gibt es heute mal zwei Blogtipps von mir, mit denen man sich lohnend die Zeit vertreiben kann, bis ich mal wieder in der Spur bin. Beide Blogs werden von einer Schulfreundin betreut, die zum einen viel fleißiger ist als ich und zum anderen viel schöner schreiben kann.

Da ist zum einen BerlinMitteMom - ein Blog mit Gedanken aus dem Leben einer schreibenden Mutter mit drei Kindern in Berlin. Macht mir immer wieder Spaß beim Lesen, weil ich mich bei vielen Sachen so gut verstanden fühle. Ernste Themen, heitere Geschichten, Buchtipps ... alles dabei!

Und für die, die genug von Kindern haben: Poems for a Lifetime. Jeden Tag ein neues Gedicht, liebevoll kommentiert.

Viel Spaß beim Lesen!

Mittwoch, 29. August 2012

Dumme Väter?

Gerade für einen gestillten Säugling gibt es wahrscheinlich nichts Wichtigeres auf der Welt als Mama. Das liegt einfach daran, dass Mama das wichtigste Bedürfnis des Kleinen befriedigt: Essen. Und da auch heutzutage noch in den meisten Fällen immer die Mutter diejenige ist, die eine Auszeit vom Job nimmt, erst einmal zu Hause bleibt und sich hauptsächlich um den kleinen Schreihals und seine Bedürfnisse kümmert, ist es fast unvermeidlich, dass sie zumindest am Anfang die wichtigere Bezugsperson für dieses kleine Wesen ist, durch den alltäglichen Umgang schneller Routine entwickelt - und sich gegen jede Form der Einmischung und Kritik wehrt.

Das heißt aber nicht, dass Väter nicht auch wissen, was dem Baby guttut. Und auch wenn Papa einige Dinge anders macht als Mama, heißt das nicht, dass das falsch sein muss. Beispiel Windelwechsel und Umziehen: Mama wechselt im Laufe des Babylebens - zumindest am Anfang und unter oben genannten Voraussetzungen - sicherlich mehr Windeln als Papa. Das läuft immer nach demselben Schema ab: Windel aus, Popo mit Feuchttüchern vorreinigen, mit ein wenig Öl die Reste entfernen, bei Bedarf Wundschutzcreme drauf, Windel an, fertig. Soweit kein Problem!

Dann kommt Papa, übernimmt den Windelwechsel, damit Mama mal Ruhe hat - und sie steht daneben und kommentiert. Nun gibt es natürlich zwei Sorten Kommentar. Da ist der konstruktive Kommentar: Man gibt dem Papa ein paar Tipps, um ihm die Arbeit zu erleichtern - Dinge, die man selbst erst im Laufe der Zeit sich angeeignet hat. Schließlich ist noch kein Wickelmeister vom Himmel gefallen. Und dann gibt's das Mosern. Papa lässt beispielsweise die Feuchttücher weg und nimmt dafür mehr Öl. Oder er cremt den kleinen Popo schon beim kleinsten Anflug von Röte ein, bei dem Mama noch nicht mal mit der Wimper zuckt. Oder, oder, oder ... Dem Kind schadet's normalerweise nicht, es fühlt sich pudelwohl, aber Mamas Mosern verunsichert den Papa total. Und wenn Mama viel Pech hat, führt das Ganze irgendwann bei Papa zur Verweigerungshaltung.

Wichtige Erkenntnis: Bloß weil Papa es anders macht, macht er es nicht zwangsläufig falsch - auch wenn Mama das oft denkt. Ich neige zugegebenermaßen auch dazu - und hinterher tut es mir leid. Daher hier mal eine ganz offizielle Entschuldigung; Unser Würmchen hat einen tollen Papa, der sich super um den Kleinen kümmert! Es tut mir leid, wenn ich immer den Klugscheißer raushängen lasse!

Das zum familiären Alltag. Aber es gibt nicht nur den, sondern auch noch - Familienzeitschriften. Sicherlich zollen auch diese Familienzeitschriften den oben genannten Tatsachen, die die Mama zur wichtigsten Bezugsperson machen, Tribut. Und sicherlich sind sie nicht alle gleich - ich spreche nur von einer nicht repräsentativen Auswahl von kostenlosen Zeitschriften, Freiexemplaren etc. Eine wissenschaftlich fundierte Inhaltsanalyse habe ich auch nicht vorgenommen. Hier also nur mein subjektiver Eindruck: Die meisten Artikel - inklusive Bilder - zielen auf Mütter ab. Immer wieder wird davon gesprochen, was Mama fürs Baby tun kann (z. B. den ersten Brei kochen - dabei ist nicht nur bei uns Papa der bessere Koch und wird wohl kaum an Karottenbrei scheitern!). Und die Väter? Die kommen selten zu Wort: Ab und zu darf ein Vater mal einen Kommentar abgeben oder eine Kolumne schreiben. In den Kolumnen wird oft darauf abgezielt, was der Papa alles falsch gemacht hat oder falsch macht, sodass Mama heldenhaft einschreiten muss, um Baby und Familienfrieden zu retten. Man stelle sich das mal andersherum vor. Gibt es so was? Und gibt es - so wie es neben den Familienzeitschriften auch spezielle Mama-Zeitschriften gibt - Zeitschriften speziell für Väter?

Liebe Väter, lasst euch nicht verunsichern! Ihr seid genauso wichtig für euer Kind wie seine Mutter! Und ihr könnt genauso viel (außer Stillen, aber das ist definitiv nicht euer Fehler)!

Sonntag, 12. August 2012

Das erste Mal

Letzten Mittwoch gab es eine Premiere: Wir waren im Kino - das erste Mal, seitdem das Würmchen auf der Welt ist. Tolles Gefühl! Wir hatten viel Spaß, haben viel gelacht und waren insgesamt sehr entspannt, weil wir wussten, dass das Würmchen in besten Händen ist - meine Schwester war ein toller Babysitter (an dieser Stelle nochmals vielen lieben Dank dafür!). Und obwohl ich immer wieder mein Handy kontrolliert habe, war es schön, sich dann wieder in Ruhe zurücklehnen zu können und weiterhin den Film zu genießen.

Gesehen haben wir das neueste Pixar-Werk: Merida. Sehr schöner Film. Aber der Reihe nach: Das Ganze begann wieder mit einem Pixar-Kurzfilm: La Luna. Sehr poetisch und stimmungsvoll - der kleine Junge mit seinen großen Augen hat mich dabei ganz besonders berührt. Ich musste an unser Würmchen denken und wie es wohl sein wird, wenn er die Welt entdeckt, Erfahrungen sammelt, Neues erlebt. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass er dabei glücklich wird!

Der Hauptfilm: Merida. Ich habe viel gelacht, mich gefürchtet, mitgefiebert und Tränen der Rührung in den Augen gehabt. Ein meiner Meinung nach rundum gelungener Film, wenn auch für kleine Kinder an manchen Stellen zu gruselig. Aber ich würde ihn mir direkt noch einmal anschauen! Pixar hat es mal wieder geschafft, mich zu begeistern - wie auch schon mit Oben, Wall-E, Ratatouille und anderen. Stimmungsvolle Bilder, die einen fast vergessen lassen, dass sie am Computer entstanden sind, witzige Dialoge, liebevoll gezeichnete "Nebenrollen" - hat mir viel Spaß gemacht.

Und doch war es auch schön, wieder nach Hause zu kommen und ein friedlich schlafendes Würmchen vorzufinden - einer der schönsten Anblicke überhaupt, an dem ich mich einfach nicht sattsehen kann. Es gibt wohl kaum etwas Friedlicheres auf der Welt als ein schlafendes Baby.

Fazit: Wir freuen uns auf den nächsten Abend für uns alleine - und anschließend wieder aufs Heimkommen!

Donnerstag, 2. August 2012

Citius, altius, fortius

Heute geht's mal nicht ums Baby - heute geht es um etwas, das mir dank Baby und Austragungsort dieses Jahr relativ leicht gemacht wird: Ich kann richtig viele olympische Wettbewerbe schauen. Der Fernseher ist praktisch den ganzen Tag über an und wenn ich unterwegs bin, checke ich dank Smartphone immer wieder die Sportnachrichten. Dann interessieren mich auch Sportarten, die ich sonst nie auf dem Schirm habe, und ich finde es toll, Hintergrundinformationen zu den unterschiedlichsten Disziplinen und zu den Sportlern zu bekommen.

Ich liebe die Olympischen Spiele, vor allem die Sommerspiele. Normalerweise schaue ich selten bis nie Sport im Fernsehen - aber die ganz großen Ereignisse, die nur alle vier Jahre stattfinden - Fußball-WM, Fußball-EM und eben Olympische Spiele -, die finde ich einfach toll. Ich kenne die Kritikpunkte, vor allem bei den Olympischen Spielen: Kommerz, Politik, Doping, Bestechung, Einfluss der Medien auf die Auswahl der Sportarten etc. Aber ich bin ehrlich: Ich ignoriere das. Mir geht es um den Wettkampf, um die Menschen, um kleine Dramen und große Gesten. Ich freue mich über jede deutsche Medaille und leide mit jedem mit, der ganz knapp auf den vierten Platz kommt. Ich finde es großartig, wenn zwei Sportler sich fair abklatschen und sich gegenseitig gratulieren, ich könnte mitheulen, wenn jemand aus Enttäuschung weint, und ich bin gerührt, wenn Glückstränen fließen (da könnte ich auch mitheulen).

Meiner Meinung nach sind die Olympischen Spiele der ideale Ort für große Momente, die sich oft genug im Kleinen finden. Und diese Momente miterleben zu können - das ist es, weshalb ich so gerne die Spiele schaue.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Still, still, still

Ja, auch ich möchte - wie viele andere Blogs von Müttern - einmal auf das Stillen eingehen. Anlass: Ich habe gerade in der WDR-Mediathek eine Dokumentation über das Langzeitstillen gesehen. Die Doku war zugegebenermaßen tendenziös negativ. Aber selbst eine überaus positive Darstellung des Langzeitstillens hätte mich wahrscheinlich nicht davon überzeugt, den Kleinen bis ins Kindergartenalter hinein zu stillen. Wenn eine Mutter so lange stillen will, ist das ihre Sache. Das Gleiche gilt aber auch für Frauen, die lieber die Flasche geben. Das muss jede Mutter für sich entscheiden. Ich halte nichts vom dogmatischen Verfechten des Stillens.

Nicht falsch verstehen: Ich stille gerne. Den Kleinen an der Brust zu haben, ist ein großartiges Gefühl der Verbundenheit, der Innigkeit, der Nähe. Ich bin froh, dass das Stillen problemlos funktioniert und dass ich genug Milch habe, um den Kleinen satt zu bekommen. Ich habe da wirklich Glück mit ihm - ich kann im Großen und Ganzen essen, was ich möchte, ohne dass er auffallend viele Bauchschmerzen oder einen wunden Popo hat. Er trinkt gut, kräftig und schnell, sodass wir nicht ewig für eine Mahlzeit brauchen. Traumhaft!

Und doch weiß ich, dass irgendwann Schluss damit sein wird - und zwar endgültig, ohne Kompromisse und Ausnahmen. Ich weiß noch nicht, wann der Zeitpunkt gekommen ist, aber eines weiß ich: Die Vorstellung, den Kleinen noch zu stillen, wenn er die Brust verbal fordern oder selbstständig "auspacken" kann, finde ich mehr als unangenehm. Auch die damit verbundene Abhängigkeit - auf beiden Seiten! - halte ich für bedenklich. Außerdem will ich irgendwann nicht mehr nur "Milchbar" sein, sondern auch wieder Frau, will selbst über meinen Körper bestimmen, arbeiten und ausgehen, wie es mir (und dem Babysitter) passt.


Ich glaube nicht, dass eine Mutter, die so oder ähnlich auch mal an sich denkt, egoistisch ist. Im Gegenteil, meiner Meinung nach hilft es, entspannt und ausgeglichen zu sein. Und das ist, zusammen mit Nähe und Vertrauen, für ein Kind sicher genauso wichtig wie Muttermilch - wenn nicht sogar noch wichtiger!

Mittwoch, 11. Juli 2012

Was fehlt?

Einfache Antwort: Nichts. Vielleicht ein wenig Schlaf, aber sonst?

Was mich am meisten wundert - und vielleicht ändert sich das ja noch, es sind ja erst viereinhalb Wochen rum: Die Arbeit fehlt mir nicht. Seit Ende meiner Ausbildung 1995 habe ich fast immer gearbeitet - entweder Vollzeit oder zumindest mal (während des Studiums) Teilzeit. Seit sechs Jahren bin ich selbstständig (wow - schon sechs Jahre!). Arbeit ist bislang ein elementarer Bestandteil meines Lebens und meines Selbstverständnisses gewesen. Und jetzt?

Mein Tagesablauf wird - wie schon im letzten Blogeintrag geschildert - voll und ganz von unserem Kleinen bestimmt. Gleichzeitig eröffnet die Elternzeit viele Möglichkeiten, Aktivitäten unter der Woche nachzugehen - Besuche bei der Familie, Spaziergänge bei schönem Wetter, ohne dauernd an den Schreibtisch zu denken, kleine Stadtbummel, ohne auf die Uhr und die Mails zu schauen etc. Und wenn der Kleine schläft, legt man sich auf's Sofa und schläft auch, liest mal wieder ein Buch oder schaut sich zum x-ten Mal die Lieblingsfilme auf DVD an. Auch freue ich mich schon riesig auf den Babymassagekurs, die Rückbildungsgymnastik, die Krabbelgruppe. Ich freue mich darauf, vielleicht bald auch ein wenig Zeit zum Kochen und vor allem zum Backen zu finden und - ganz wichtig - dem Kleinen dabei zuzusehen, wie er die Welt entdeckt und erobert.

Der Wunsch nach Rückkehr in den Beruf kommt noch früh genug!

Freitag, 29. Juni 2012

Fremdbestimmt

Mit einem Kind wird alles anders. Binsenweisheit. Wie viel anders wird, lässt sich vorher nur schwer ermessen - zumindest für mich klaffen Wissen und Realität ganz stark auseinander.

Natürlich war mir theoretisch klar, dass mein Leben von nun an von einem kleinen Wesen fremdbestimmt wird, von seinem Hunger, seinen Wach- und Schlafphasen, seinen Bauchschmerzen, seinen vollen Windeln. Aber wie sehr mich das dann tatsächlich in der Praxis, im täglichen Leben belastet, hätte ich nicht geahnt. Ich fühle mich oft so unzulänglich, habe Angst, so viel falsch zu machen und dem Kleinen zu schaden. Das Ganze ist gepaart mit Hilflosigkeit, mit Selbstzweifeln, wenn das Würmchen scheinbar grundlos weint und sich nicht trösten lässt: Bin ich gut genug für das Kind?

Gleichzeitig wird man reduziert auf Dinge, die auf den ersten Blick banal erscheinen - füttern, Windeln wechseln, Wäsche waschen, aufräumen etc. Dass auch dies alles eine Leistung ist, habe ich noch lange nicht verinnerlicht. Und damit komme ich mir so ersetzbar vor, so unwichtig.

Auf der anderen Seite steht das schlechte Gewissen: Warum jammerst du? Du hast ein tolles Kind, das wirklich nicht oft schreit, gut trinkt, ein paar Stunden am Stück schläft und sich großartig entwickelt. Du hast einen tollen Mann, der sich um dich und den Kleinen kümmert. Du warst nach dem Kaiserschnitt schnell wieder fit, ohne Komplikationen. Die Elterngeldstelle hat deinen Antrag innerhalb von fünf Tagen bearbeitet, die erste Überweisung ist schon da. Kein Grund zum Jammern!

Und zuletzt noch der gefühlte Rechtfertigungsdruck. Das ist ein sehr individuelles Problem - das Gefühl, ständig eine Handlung rechtfertigen, entschuldigen, erklären zu müssen. Das hatte ich vorher schon oft und es ist nicht besser geworden - vor allem nicht angesichts der vielen guten und gut gemeinten Ratschläge, die man tagtäglich zu hören bekommt. Da schwindet manchmal leider das Vertrauen in die eigenen Kräfte, das eigene Wissen und das eigene Bauchgefühl.

Das alles läuft wohl unter dem Schlagwort "Babyblues" und ist also irgendwie ganz normal. Fühlt sich aber nicht so an - und wenn man zu der Sorte Mensch gehört, die gerne alles bis zu einem gewissen Punkt kontrollieren will, kann einen das schon ganz schön aus der Bahn werfen. Den Weg zurück in die Bahn zu finden, ist leider nicht so einfach und manchmal fehlt einem der Blick dafür, wo die Bahn nun eigentlich verläuft. Das nimmt einen noch mehr mit und die Selbstzweifel steigen weiter.

Eine Sache ist aber sicher und über jeden Zweifel erhaben: Ich liebe unser kleines Würmchen über alles und ich würde die Entscheidung für den Kleinen nie, nie, nie rückgängig machen wollen. Er ist Glück pur.

Freitag, 22. Juni 2012

Die Zeit rast ...

Zwei Wochen ist unser Würmchen jetzt alt. Zwei Wochen, die einem schon wie eine kleine Ewigkeit vorkommen. War er irgendwann mal nicht da? Kaum zu glauben ...

Inzwischen haben wir schon recht viel ausprobiert und erlebt. Wir waren im Restaurant und bei Mamas Massage. Wir haben neben der Familie erste Freunde eingeladen und sind spazieren gegangen. Wir haben (nächtliches) Bauchweh mit den dazugehörigen Schreiattacken gemeistert und das erste Mal gebadet. Wir waren bei Papas Kollegen und haben Elterngeld beantragt.

A propos Elterngeld: Meine erste Erfahrung mit der städtischen Elterngeldstelle vor der Geburt war eher negativ, da die Sachbearbeiterin so unfreundlich war (zumindest an dem Tag ...). Die Kollegin, die gestern unseren Antrag entgegengenommen hat, hat das aber wieder wettgemacht - freundlich, unkompliziert und hilfsbereit. Jetzt hoffe ich mal, dass die Bewilligung genauso unkompliziert über die Bühne geht - das Gefühl, keine eigenen Einkünfte zu haben, ist doch reichlich gewöhnungsbedürftig, und außerdem sind da noch laufende Kosten für Versicherung, Altersvorsorge etc. Bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis der Bescheid kommt.

Außerdem habe ich einen neuen Respekt vor alleinerziehenden Müttern gewonnen. Bewundernswert fand ich sie schon vorher - aber jetzt noch mehr. Wie froh bin ich, dass ich im Moment, solange mein Schatz noch Urlaub hat, den Kleinen mit gutem Gewissen an den Papa geben kann, wenn er schreit oder wenn ich duschen oder schlafen will! Ab übernächster Woche müssen wir tagsüber alleine klarkommen - bin mal gespannt, wie gut wir das hinkriegen!

So, das Baby hat Hunger - und das geht jetzt vor! Der nächste Blogeintrag folgt bestimmt ...

Freitag, 15. Juni 2012

Eine Woche Wunder

Heute ist Freitag, der 15. Juni, 9 Uhr. Vor genau einer Woche lag ich um diese Zeit im Kreißsaal, hielt die Hand von meinem Schatz und wartete darauf, dass es mit den Wehen vorangeht, der Kleine sein Köpfchen endgültig ins Becken senkt und schlüpft. Große Enttäuschung, als es nicht mehr voranging. Heulendes Elend, als ein Kaiserschnitt angesetzt werden musste. Dieses unwirkliche Szenario im OP - zum Glück war ich nicht alleine, mein Schatz bei mir. Und dann der erste Schrei - unser Würmchen war da. Einfach so. Und im selben Moment bekam das Leben einen anderen Rhythmus.

Das ist jetzt eine Woche und eine gefühlte Ewigkeit her. Ich könnte viel von dieser Woche erzählen, von den vielen kleinen und großen Momenten, ersten Malen, ersten Erlebnissen. Das wäre hier zu viel des Guten. Und auch die ganzen Gefühle, die durch meinen Körper rauschen, sind nicht in ein paar Worten zu beschreiben. Aber ein Gefühl lässt sich klar und deutlich benennen: Glück. Den Kleinen zu sehen, ihn zu spüren, zu hören, an der Brust zu haben - das ist Glück pur. Darüber vergisst man den Klinikfrust, die Schmerzen, die Müdigkeit.

Kleiner Schatz, wir sind so glücklich! Wir werden auf dich aufpassen, für dich da sein, dich lieben, egal, was passiert! Wir werden Angst um dich haben, uns sorgen und manchmal hilflos angesichts deiner Probleme sein. Und wir werden stolz auf dich sein, dich unterstützen, dir zuhören und zureden, wann immer du uns brauchst. Du bist unser kleines Wunder!

Donnerstag, 7. Juni 2012

Klinikfrust

Seit gestern sind wir in der Klinik und warten darauf, dass was passiert. Es passiert nichts. Ich nehme brav die vorgeschriebenen Medikamente zur Einleitung, gehe in regelmäßigen Abständen zum CTG und in regelmäßigen Abständen frustriert wieder raus. Dem Kleinen geht's immerhin gut - anscheinend zu gut, so häuslich eingerichtet in meinem Bauch. Überall um mich herum ertönt Babygeschrei - auch nachts. Habe daher kaum geschlafen. Es wäre schöner, wenn es unser Würmchen wäre, das mich wach hielte. Stattdessen fremde Babys, wirre Träume, ein Zugang in der Armvene, der massiv stört, wenn man nicht aufpasst, und steigende schlechte Laune. Keine wirkliche Vorfreude im Moment. Ohne meinen Schatz, der tapfer meine Launen erträgt, mich tröstet und ablenkt, würde ich wahrscheinlich die Wände hochgehen. Geduld war noch nie meine Stärke. Immerhin: Dss Frühstück ist reichhaltig, das sonstige Essen ok, allerdings nicht viel. Habe momentan den Luxus eines Einbettzimmers mit integrierter Dusche - mal schauen, wie lange noch. Die Schwestern und Hebammen schwanken zwischen herb und herzlich, aber allesamt ok. Die Einleitungsversuche laufen noch bis morgen Abend. Falls sich bis dahin nichts tut ... Ich darf nicht darüber nachdenken, das macht den Frust nur noch größer. Ich gehe jetzt erst mal wieder zum CTG.

Dienstag, 5. Juni 2012

Danke!

Danke, ihr Lieben, an euch alle, die ihr mir in den letzten Tagen so viel aufmunternde Worte habt zukommen lassen! Morgen um diese Zeit bin ich im Krankenhaus und wenn der Kleine nun mal einen Anstupser braucht, dann ist das so - das kleine Wesen geht vor!

Freitag, 1. Juni 2012

Warten auf Godot

Gut, im Gegensatz zu Godot wird das Würmchen kommen - fragt sich nur, wann. Und vor allem, wie. Über uns schwebt das drohende Schwert der Einleitung. Klar, alles nicht schlimm, wird heute doch häufig gemacht etc. - aber ein natürlicher Start des Ganzen wäre mir lieber. Die Vorstellung, ein starkes Medikament zu nehmen - womöglich mehrmals am Tag - und dann warten zu müssen, dass was passiert - und zwar in der Klinik und nicht zu Hause ... Hier kann ich mich wenigstens frei bewegen und machen, was ich will - und sei es Hausarbeit (freiwillig, man stelle sich das vor!).

Inzwischen habe ich natürlich auch schon ganz viele Tipps erhalten, um den Kleinen zum Schlüpfen zu bewegen - von warmen Bädern über Himbeerblättertee bis hin zum Treppensteigen. Und genau so viele Gegenargumente, warum genau diese Methode falsch ist oder nichts bringt. Egal - so lange es angenehm ist, wird's gemacht. Und daher gab's gestern trotz Regen einen langen Spaziergang, gerade schon die erste Tasse Himbeerblättertee für heute, am Wochenende ein schönes warmes Bad und am Montag einen letzten Akupunkturtermin.

Ich weiß auch nicht, warum mir die drohende Einleitung so viele Probleme bereitet. Ich habe irgendwie das Gefühl, als würde dann was fehlen, eine Erfahrung, die zur Geburt mit dazu gehört - das Gefühl, dass das Kind jetzt kommen will, ganz von selbst, um ein Teil unseres Lebens zu sein. Der Gedanke, unseren Kleinen anzustupsen, sozusagen zu "zwingen", jetzt auf die Welt zu kommen, behagt mir nicht.

Noch haben wir ein paar Tage Schonfrist. Vielleicht geht's ja doch noch schneller als gedacht. Ich denke, ich bin bereit. Oder vielleicht doch nicht? Will er vielleicht deshalb nicht schlüpfen? Nein, ich denke, das ist es nicht. Wir sind bereit und gespannt und neugierig und aufgeregt. Wie auch immer: In spätestens einer Woche sind wir zu dritt, ganz sicher!

Donnerstag, 24. Mai 2012

Hobbitfüße - und andere Veränderungen

Im Großen und Ganzen hatte ich eine extrem unkomplizierte Schwangerschaft - mir war so gut wie gar nicht schlecht, Eisen- und Zuckerwerte habe ich in den Griff bekommen, die ewige Müdigkeit war zwar nicht schön, aber es gibt Schlimmeres. Eine schöne Schwangerschaft, kann man sagen. Jetzt zum Ende wird's natürlich ein wenig anstrengend: Etwa 16 kg zusätzliches Gewicht müssen bewegt werden, das Bücken fällt schwer (und mir ist noch nie so viel runtergefallen wie im Moment ...), der Bauch ist überall im Weg. Und dennoch finde ich das alles erträglich. Wenn sich der Kleine in mir bewegt, ist das einfach ein so großartiges Gefühl, dass sämtliche Beschwerden in den Hintergrund treten.

Aber eine Sache finde ich momentan richtig schlimm: meine Füße. Wasser und Hitze haben aus meinen Füßen regelrechte Hobbitfüße gemacht - geschwollen und oft knallrot. Keine Ahnung, weshalb mich das so nervt - schließlich ist alles ein wenig unförmig im Moment. Aber der Anblick meiner Füße ... Fürchterlich!

Und sonst? Die grundsätzlichen Änderungen in meinem Leben treten mir immer deutlicher vor Augen und lassen mich manchmal ein wenig hilflos zurück. Zum einen genieße ich es, momentan nicht ins Projektgeschäft eingebunden zu sein, keinen Alltagsstress zu haben, mich auf mich konzentrieren zu können. Andererseits ist da eine gewisse Unruhe - ich schaffe es nicht, einfach mal den Rechner auszulassen, nicht nach Mails zu schauen etc. Es gäbe viel im Haushalt zu tun - Waschen, Aufräumen, Kochen etc. - aber nach kurzer Zeit nervt mich das schon wieder an. Nicht aus körperlichen Gründen - ich fühle mich einfach nicht als Hausfrau. Wie soll das erst in den nächsten Wochen und Monaten werden? Ich habe ein wenig Angst davor - Angst, gleichzeitig unter- und überfordert zu sein, nicht alles so geregelt zu bekommen, wie ich das gerne hätte, an einfachsten Dingen zu scheitern und mich auf der anderen Seite zu langweilen ... Angst davor, alleine zu Hause zu sitzen, andere zu nerven oder den Kontakt zur Welt und zur Realität zu verlieren. Was kommt da auf mich zu? Ich weiß es nicht ...

Doch eines ist klar - ich bin nicht wirklich alleine. Da sind meine Familie und meine Schwiegerfamilie. Da sind liebe Freunde, auf die ich mich verlassen kann. Und da sind die beiden wichtigsten Männer in meinem Leben: unser Würmchen, auf das wir uns unheimlich freuen, und mein Schatz, der sich um mich kümmert - in allen Belangen. Der abends meine Hobbitfüße massiert und mir zuhört und mich im Arm hält, wenn ich einen moralischen Rappel bekomme. Was will ich mehr?

Montag, 14. Mai 2012

Nervös?

Das ist die häufigste Frage, die ich derzeit höre: Bist du nervös angesichts der bevorstehenden Geburt? Ich horche in mich hinein und ganz eindeutig: Nein. Noch nicht. Ich weiß ja nicht, was auf mich zukommt. Ich habe viele Geschichten gehört, schöne und weniger schöne, auch einige darunter, die nicht gerade dazu beitragen, locker und entspannt dem Ganzen entgegenzusehen.

Und trotzdem: Ich bin nicht nervös. Es kommt, wie es kommt. Das Einzige, weshalb ich nervös bin - und ich bin mir sicher, das geht jeder Erstgebärenden so: Kriege ich mit, wenn's wirklich losgeht, oder verstehe ich irgendwelche Zeichen falsch und mache mich zu früh auf den Weg? Und: Ist bis dahin alles geregelt, was noch zu regeln ist? Es gibt eine gewisse Chance, dass das Würmchen früher als geplant schlüpft - dann sollte alles parat sein, das Chaos in der Wohnung beseitigt, alle Anschaffungen gemacht, alle Honorare eingegangen. Vielleicht werde ich ja dann doch noch nervös, wenn das alles geregelt ist.

Maximal 24 Tage haben wir noch. Spätestens am 6. Juni wird dafür gesorgt, dass der Kleine schlüpft. In weniger als vier Wochen bin ich Mutter, sind wir Eltern. Vor weniger als fünf Jahren noch war der Gedanke  weit weg, abgehakt. Da gab es nur mich und meinen Job. Und jetzt steht unser kleines Wunder so kurz bevor - es ist unglaublich. Manchmal kann ich es noch nicht so richtig fassen ...

Freitag, 4. Mai 2012

Unspektakulär

Da sitze ich an meinem Schreibtisch. Offiziell im Mutterschutz. Tatsächlich will ich noch ein Projekt abschließen, muss noch meine Übergaben fertigstellen, organisatorischen Kram erledigen, Ablage zu machen etc. Daneben surfe ich im Netz, lese Blogeinträge, mache mir Gedanken über die eigenen, erledige ein paar dringende Hausarbeiten (Wäsche waschen, aufräumen etc.). Also irgendwie alles wie immer, nur dass ich ohne schlechtes Gewissen tagsüber Termine beim Friseur oder beim Arzt einplane, statt sie an die "Randzeiten" des Tages oder in den Samstag zu quetschen.

Irgendwie hatte ich mir diesen Übergang anders vorgestellt. Spektakulärer. Einschneidender. Aber das ist wohl so, wenn man alleine zu Hause arbeitet. Es geht einfach so eins ins andere über. Der Schreibtisch ist immer noch da, die Überreste der Projekte ebenfalls, es sieht alles aus wie immer. Keine Abschiedsfeier, keine Kollegen, die einen noch mal drücken und einem alles Gute wünschen. Man hört einfach so auf ... und wenn man es nicht tut, fällt es keinem so richtig auf.

Riesig gefreut habe ich mich aber über alle die Kunden und Geschäftspartner, die einfach so noch einmal angerufen oder gemailt haben - ein schönes Gefühl! Danke!

Und ich arbeite dann mal weiter ... Noch ein bisschen ...

Donnerstag, 26. April 2012

Es ist vorbei, bye-bye ...

Na, das klingt ja jetzt dramatischer, als es tatsächlich ist: Morgen ist mein offiziell letzter Arbeitstag. Als Angestellte wäre ich gestern in Mutterschutz gegangen, als Selbstständige ohne Anspruch auf Mutterschutzgeld gönne ich mir den Luxus, ab Montag im Mutterschutz zu sein. Wobei das natürlich relativ ist - es ist noch genug zu erledigen: Rechnungen schreiben, Übergaben für meine Vertretungen vorzubereiten, mich noch mal bei diversen Kunden melden ... Aber das Projektgeschäft ist erst mal passé und ein wenig erleichtert bin ich schon darüber.

Natürlich mache ich mir wieder ganz viele Gedanken:

Kommen meine Kunden mit meinen jeweiligen Vertretungen klar - und umgekehrt? Schließlich soll keine Seite enttäuscht werden - nicht nur, weil es negativ auf mich zurückfallen könnte, sondern ganz besonders auch deshalb, weil mir sowohl die Kunden als auch die Kolleginnen, die meine Jobs übernehmen, lieb und teuer sind. Das soll für alle reibungslos laufen.

Habe ich meine Vertretungen ausreichend vorbereitet? Fehlt etwas? Hätte ich die Übergaben noch detaillierter formulieren können oder habe ich womöglich was Wichtiges vergessen?

Und die letzte große Frage: Wie weit geht meine Verantwortung dafür überhaupt? Vielleicht sollte ich es etwas lockerer sehen: Ich habe handverlesene Vertreterinnen, die ich persönlich kenne - ich habe niemanden blind empfohlen. Ich erstelle Wortlisten und Kommentare zu allen wichtigen Projekten und Kunden, die trotz größter Sorgfalt nie vollständig sein werden - dazu ist das Projektgeschäft zu dynamisch. Aber ich bin akribisch und genau und versuche, jede Eventualität zu berücksichtigen. Und ich bin nicht aus der Welt - man kann mich anrufen, anmailen, nachfragen, sich Beispielunterlagen zusenden lassen ...

Wird schon schiefgehen! Ab nächster Woche soll's in erster Linie nur noch um mich und das Würmchen gehen!

Dienstag, 17. April 2012

Zu viel, zu wenig ...

Gestern Abend habe ich mir eine schöne warme Badewanne eingelassen. Dabei habe ich in meinen vielen schlauen Büchern und Heften rund um Schwangerschaft und Geburt gelesen und dabei im Hinterkopf die ein oder andere Bemerkung von Familie und Freunden, Ärzten und Ernährungsberatern gehabt. Und schon kamen unweigerlich viele Fragen auf.

Die erste Frage: Ist die Wanne zu zu warm für mich und den Kleinen? Ich würde ja mal behaupten, dass wir uns beide sehr wohlgefühlt haben - ich war entspannt und der Kleine war munter. Kann das also so schlecht für uns beide sein? Und von da ging's weiter: Esse ich wirklich richtig? Esse ich genug? Sollte es mehr Obst sein? Ach nein, das geht ja wieder nicht wegen der Schwangerschaftsdiabetes und des hohen Zuckeranteils in Obst. Und eigentlich sollte ich ja ohnehin mehr Milchprodukte zu mehr nehmen, weil Kalzium doch so wichtig ist. Aber Milchtrinken macht mit Laktoseintoleranz nur bedingt Spaß. Klar, ich könnte mir einen leckeren Joghurt mit Früchten ... ach nee. Und darf ich zwischendurch dem unwiderstehlichen Drang nach einer Fertigpizza mit Thunfisch nachgeben?

Meine Hebamme meinte letzte Woche, dass sich in den meisten anderen Ländern Frauen lange nicht so viele Gedanken um das Essen in der Schwangerschaft und der Stillzeit machen. Vermutlich ist da was dran. Also trinke ich jetzt meinen Kräutertee nicht, weil er so gesund ist, sondern weil er wirklich schmeckt, und gehe heute Mittag zum Thailänder, auch wenn es da "nur" Basmatireis und keinen gesunden Vollkornreis gibt.

Bon appétit!

Dienstag, 10. April 2012

Zuflussprinzip

So nennt sich das, was ich versuche, im Griff zu haben - und gleichzeitig habe ich überhaupt keinen Einfluss darauf. Was heißt das? Ganz einfach: Jeder Euro Honorar für meine freiberufliche Tätigkeit, der nach der Geburt des Würmchens auf meinem Konto eingeht, wird vom Elterngeld abgezogen - unabhängig davon, wann ich ihn verdient habe. Besonders ärgerlich ist das, wenn man seit Wochen seinem Geld hinterherrennt - für eine im letzten Jahr erbrachte Leistung! Und es heißt auch: früher als geplant mit dem Arbeiten aufhören (nie gut für's Konto), um so schnell wie möglich alle Abschlussrechnungen stellen zu können - in der Hoffnung, dass pünktlich bezahlt wird und dass das Würmchen nicht auf die Idee kommt, wesentlich früher als geplant das Licht der Welt erblicken zu wollen.

Also, Würmchen - drin bleiben wie berechnet! Außerdem ist der errechnete Termin doch soooo schön!


Montag, 2. April 2012

Schwangerschaftsdemenz

Ja, ich weiß, alles nur Einbildung und durch andere Dinge erklärbar - mangelnde Konzentration, Müdigkeit, Gedanken um 1000 andere Dinge. Und trotzdem habe ich derzeit das Gefühl, dass es dieses Symptom tatsächlich gibt. Jedenfalls habe ich - glaube ich zumindest - noch nie so viele (berufliche) Böcke in so kurzer Zeit geschossen wie in den letzten ein, zwei Wochen. Vergessene oder falsche Anhänge, übersehene Fehler, die wehtun, ein verlorenes Handy ... Manchmal erkenne ich mich selbst nicht wieder. Noch dreieinhalb Wochen - dann ist Elternzeit!

Mittwoch, 21. März 2012

Achterbahnfahrten

Meine schlauen Bücher rund um Schwangerschaft und Geburt verzeichnen zwar keinen gesonderten Eintrag zum Thema Achterbahnfahrten, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass diese im 7. Monat nicht mehr so wirklich erlaubt sind.

Aber was ist mit den emotionalen Achterbahnfahrten?

In meinem Gefühlshaushalt geht es drunter und drüber. Der Gedanke an das Würmchen macht mich glücklich und wenn er sich in meinem Bauch bewegt, ist das ein so irres Gefühl, das kann man gar nicht beschreiben. Und dann wieder kalter Entzug: Eine Kleinigkeit, ein falsches Wort, ein emotionales Thema reichen aus, um aus mir ein überfordertes heulendes Unglückshäufchen zu machen, ängstlich, verzagt, antriebslos. Und das Gefühl, doch jetzt gefälligst glücklich sein zu müssen (s. o.), macht es dann nicht besser, im Gegenteil. Dann kommt noch das Gefühl der Undankbarkeit hinzu.

Sind das tatsächlich "nur" die Hormone? Irres Zeug ...

Mittwoch, 14. März 2012

Rücksichtnahme

Begegnung der 3. Art gestern Abend an einer Straßenkreuzung: Kurz bevor die Fußgängerampel auf Grün springt, hält ein Taxi genau vor der Ampel, um eine junge "Dame" einzuladen, die einen leeren Kleintierkäfig mit sich rumschleppt. Für uns hieß das: Um das Taxi herumlaufen, um die Straße überqueren zu können. Nervig, aber erst mal nicht so tragisch - wir haben gesunde Beine. Doch dann das: Die Käfigbesitzerin drängt sich an uns vorbei zum Kofferraum des Taxis und donnert beim Abstellen des Käfigs diesen mit voller Wucht auf den Fuß und gegen das Schienbein meines Mannes. Als dieser sich beschwert, kommt als Antwort: "Hey, was willst du, Mann, ich bin schwanger, kannst du A... nicht aufpassen?" HALLOOOO? Ich bin auch schwanger und trotz gelegentlicher Anflüge von Schwangerschaftsdemenz durchaus noch in der Lage, aufzupassen. Und genau das habe ich der jungen "Dame" dann auch gesagt. Das proletenhafte Gekeife, das dann folgte, habe ich inzwischen erfolgreich verdrängt - und die Frage, ob sie weiß, wie man Rücksicht schreibt, hätte sie vermutlich eh nicht beantworten können ...
 
Ja, ich finde es wichtig, auf Schwangere Rücksicht zu nehmen. Aber das bedeutet definitiv NICHT, dass man als Schwangere das Wort "Rücksicht" aus seinem eigenen aktiven Wortschatz streicht.


Montag, 12. März 2012

Flexible Freiberufler

Wie ich bereits erwähnte, arbeite ich selbst und ständig. Das Freiberuflerdasein hat seine Tücken und seine Vorteile - wobei oftmals die Vorteile, die die Leute erwarten, gar nicht existieren. Das größte Vorurteil ist das der Flexibilität - "du kannst doch arbeiten, wann und wie du willst ..."

Nein, ich kann nicht bis in die Puppen schlafen und arbeiten, wann und wie ich will - jedenfalls nicht dann, wenn ich ein gewisses Auskommen haben will. Meine Kunden haben ihre Arbeitszeiten und in denen sollte ich verfügbar sein - sonst sind sie ganz schnell bei der nicht kleiner werdenden Konkurrenz. Flexibilität wird also in erster Linie aus Kundensicht definiert - zumindest in meiner Branche. Freizeit und Urlaub kann ich natürlich bestimmen, wie ich möchte - aber hinter der Planung steht immer der Gedanke, dass ich in der Zeit nichts verdiene und bei zu häufigen Absagen Kunden verliere. Natürlich relativiert sich dies mit einer gewissen Größe des Kundenstamms, aber der Gedanke bleibt immer im Hinterkopf.

Damit ist natürlich auch die Entscheidung über die Länge der Elternzeit eine ganz andere als bei Angestellten. Es wäre sicherlich toll, zwölf Monate lang nur für das Würmchen da zu sein und alles zu machen, was man sich schon immer vorgestellt hat, wenn man ein Kind hat, jeden Schritt zu beobachten und zu dokumentieren und alle mit den täglichen Banalitäten zu nerven. Und dann irgendwann früher oder später an den Arbeitsplatz zurückkehren (ja, ich weiß, welche Schwierigkeiten es auch für Angestellte gibt - das will ich nicht abstreiten!) und zu wissen - es gibt ihn noch! Aber gibt es in zwölf Monaten meine Kunden noch - oder besser gesagt, gibt es sie für mich noch? Auch wenn alle sich freuen, hoch und heilig versprechen, dich nicht zu vergessen und nach der Elternzeit, egal, wie lange sie dauern möge, dir wieder Aufträge zu geben - wie viel kann davon wirklich umgesetzt werden? Abgesehen davon, dass man selbst gar nicht einschätzen kann, wie leistungsfähig man wieder sein wird, ob und wie das Kind betreut werden kann etc.

Und dann noch mehr Fragen: Sollte man auch in der Elternzeit ein wenig arbeiten, um den Anschluss nicht zu verlieren, und wenn ja, wie viel? Reicht das Elterngeld, um die eigene Versicherung, die Altersvorsorge etc. zu zahlen, ohne dafür den Partner anpumpen zu müssen? Und die Zeit, das alles zu planen, läuft und läuft und läuft ...

Dienstag, 6. März 2012

Noch 'n Blog


Ein weiterer Blog in den unendlichen Weiten des WWW - braucht man das wirklich? Wahrscheinlich nicht. Aber wenn man so eine Rampensau wie ich ist, die sich gerne und ständig zu allem Möglichen und Unmöglichem äußert, ist es fast zwangsläufig, dass man früher oder später beim Bloggen landet ...

Um was soll es hier gehen? Um die üblichen Verdächtigen: Selbstdarstellung, Lob und Kritik, Pläne und Gedanken.

Warum jetzt? Ich bin selbstständig, das heißt, ich arbeite selbst und ständig. Und ich gehe demnächst in Elternzeit. Spannende Phase meines Lebens - darüber will ich schreiben. Und über alles andere, was mir so einfällt.