Dienstag, 15. März 2016

"Mit denen will ich nix mehr zu tun haben!" - oder doch?




Die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt sind vorbei. Und ich finde das gute Abschneiden der AfD erschreckend, wirklich erschreckend. Was nun, was tun?


Viele Bekannte und Freunde reagieren spontan damit, nichts mehr mit Leuten zu tun haben zu wollen, die die AfD wählen. Geht mir genauso. Und dann denke ich über die Leute in meinem Bekannten- und Freundeskreis nach, die sehr wahrscheinlich AfD gewählt haben, da sie das im Vorfeld angekündigt haben bzw. in diese Richtung tendieren. Einfach Kontakt abbrechen?

Mein Mann und ich sind uns da einig: Wir ignorieren diese Leute nicht einfach. Es gab ja unabhängig von der politischen Einstellung Gründe, warum wir uns angefreundet haben (mein Mann und ich haben auch unterschiedliche politische Ansichten - hätten wir deswegen nicht heiraten dürfen?). Und ich denke, da muss man ansetzen: Man muss aus der Position als Freunde heraus versuchen, auf AfD-Sympathisanten einzuwirken.

Eine Freundin will die AfD wählen, weil sie sich „von der Politik und dem Staat“ mit ihrem miesen Job ungerecht behandelt fühlt? Wir zeigen ihr, was die AfD vom Mindestlohn hält. Ein anderer schimpft darüber, dass vor der Flüchtlingsunterkunft "ständig" die Polizei steht, um Streitigkeiten zu
schlichten? Wir fragen, ob er glaubt, dass alles ohne Streit abginge, wenn er sich zwangsläufig mit seinen beiden Nachbarn eine Wohnung teilen müsste. Es gibt noch viele solcher Beispiele. Ich weiß nicht, ob wir was ändern, aber wenn wir es einfach nur schaffen, dass der ein oder andere neu denkt,
ist schon was gewonnen.

Ich denke, man muss oft hinhören - nicht direkt verteufeln. Man muss reden, überzeugen. Ich weiß, dass wir das schon geschafft haben. Und wir machen weiter.

Freitag, 19. Februar 2016

Was wirklich wichtig ist

Kaum zu glauben, aber wahr - es gibt mich noch. Es ist lange, lange her, dass ich hier was geschrieben  habe -  nicht, weil ich nicht ganz viele Ideen und Anlässe hatte, sondern schlicht und ergreifend, weil mir die Zeit fehlte. Der Laden brummt wie verrückt und ich weiß kaum, wo mir der Kopf steht.

Und dann passiert etwas, das einen innehalten lässt und den ganzen alltäglichen Ärger relativiert. Das einem klarmacht, wie viel Glück man im Leben hat, wie glücklich man im wahrsten Sinne des Wortes ist.

Ich habe eine alte Freundin wiedergetroffen. Wir haben uns viele Jahre lang weder gesehen noch gesprochen. Dann stellt man natürlich viele Fragen: Wie geht es dir, wo lebst du jetzt, was machst du? Wie geht es deiner Familie? Und man erfährt, wie ungerecht sich das Schicksal in den letzten Jahren verhalten hat. Wie grausam das Glück zerstört wurde. Wie viel Stärke man auf einmal beweisen muss, obwohl man am liebsten schwach sein möchte.

Liebe Freundin, ich bewundere dich! Ich wünsche dir weiterhin so viel Kraft und Mut, wie du in den letzten Jahre gezeigt hast! Ich freue mich, dass du immer noch lächeln kannst, und ich hoffe, für dich da sein zu können, wenn du weinst. Und ich danke dir, dass du mich in all dem Stress wieder daran erinnert hast, was wirklich wichtig ist - Liebe und Vertrauen!

Euch allen da draußen, die ihr es momentan so schwer habt, die ihr getrennt von euren Lieben seid, die ihr krank seid oder in schwierigen Situationen steckt - ich denke an euch! Und wenn ich euch helfen kann, lasst es mich wissen - ich kann nichts versprechen, aber ich werde es versuchen!