Freitag, 23. Januar 2015

Genderfalle

Letzte Woche war es so weit: Ich wäre fast in die Genderfalle getappt, angesichts derer ich doch einige Bedenken habe ... Und das noch bei einem relativ harmlosen Gegenstand: einer Kleideraufbewahrungstasche eines großen schwedischen Möbelherstellers.

Der Reihe nach: Der kleine Kobold hat viele, viele Kleidungsstücke, aus denen er herausgewachsen ist. Noch kann ich mich nicht davon trennen - aus verschiedenen Gründen. Diese vielen, vielen Kleidungsstücke müssen irgendwo untergebracht werden. In einer Altbauwohnung ohne Keller und Dachboden, dafür aber mit hohen Decken, heißt das: Ab auf die Schränke!

Auf dem Kleiderschrank des kleinen Kobolds steht bereits eine dieser Taschen in dezentem Grau. Es musste aber eine zweite her. Also ab mit dem kleinen Kobold zum Schweden - nur um dort festzustellen, dass es diese Tasche nicht mehr in dezentem Grau gibt. Nur noch in Schwarz, Weiß und Rosa. Während ich noch schwanke, ob ich Schwarz (vielleicht doch zu duster fürs Kinderzimmer?) oder Weiß (aber das wird ja so schnell dreckig!) nehme, greift der kleine Kobold strahlend nach der rosa Tasche und sieht mich auffordernd an.

Und ja, ich gebe es zu - ich wollte schon Nein sagen. Aber dann musste ich über mich selbst grinsen - und darüber, wie verhaftet man doch in manchen Klischees ist. Ich nickte dem Kobold zu, drückte ihm die rosa Tasche in die Hand und wir fuhren zufrieden nach Hause, wo die rosa Tasche jetzt mit hellblauen Babyklamotten gefüllt sicher und gut sichtbar auf dem Schrank im Koboldzimmer steht.

Freitag, 16. Januar 2015

So deutsch!

Zunächst mal: Willkommen im neuen Jahr! Ich hoffe, es geht euch allen gut und ihr seid gut ins neue Jahr gestartet!

Wie immer nehme ich mir ganz viel vor, was das Bloggen betrifft - mal schauen, was daraus wird ... Die ersten beiden Wochen des Jahres waren sehr arbeitsreich, es gab einige interessante Anfragen und Angebote sowie eine erste wichtige Entscheidung. Vielleicht dazu ein andermal mehr.

Heute geht es um eine Sache, die mir in meinem Leben fehlt: Internationalität. Dass ich es verpasst habe, eine längere Zeit im Ausland zu leben, habe ich inzwischen akzeptiert, auch wenn es mir manchmal noch leidtut. Das Bedauern kommt ab und zu hoch - so wie heute, wenn ich lese, dass eine ehemalige Kommilitonin zu Jahresbeginn ihren Wohnsitz nach San Francisco (ausgerechnet!) verlegt hat. Oder ich von einer Freundin aus London höre. Aber das ist nun mal, wie es ist.

In diesem Zusammenhang fällt mir dann aber immer wieder auf, wie wenig international mein Freundeskreis ist. Ich habe ein paar deutsche Freunde im Ausland - insbesondere in den USA und in Großbritannien. Ich habe ein paar ausländische Freunde im Ausland - in Kanada, in Schottland. Das ist schön und ich hoffe, dass ich mal wieder die Gelegenheit habe, einen von ihnen zu besuchen.  Doch die Zahl ist schon sehr überschaubar.

Was mir aber noch mehr fehlt: Ich habe fast keine ausländischen Freunde in Deutschland. Niemanden, mit dem ich mich regelmäßig über interkulturelle Dinge austauschen kann - zum Beispiel auch über Religion. Das finde ich sehr schade.

Vielleicht sollte ich mich mal schlau machen, welche internationalen Stammtische etc. unsere rheinische Provinz bietet ... Ob ich da fündig werde? Hat jemand Erfahrung damit?