Montag, 11. August 2014

Car Wash

Vor unserem Elternzeiturlaub im letzten Jahr kauften wir einen Buggy. Unsere Auswahlkriterien: Höhenverstellbarkeit des Lenkers (bei einem Größenunterschied der beiden wichtigsten Fahrer von 28 cm erschien uns das wichtig), einfache Handhabung, vernünftiger Preis (d. h. nicht zu teuer, damit der Ärger nicht so groß ist, falls der Buggy die Flugreise nicht übersteht). Ein wenig hübsch aussehen sollte er auch. Wir fanden einen Buggy, dessen Lenker höhenverstellbar ist, der sich notfalls mit einer Hand aufklappen lässt, der nicht zu teuer war, der hübsch aussieht und in dem sich der Kleine wohlfühlt.

So ein Buggybezug wird natürlich irgendwann schmutzig. Bislang habe ich immer gezögert, ihn zu waschen, da wir ihn ja ständig brauchten. Da wir aber an diesem Wochenende nichts vorhatten und das Wetter gut war, habe ich beschlossen, endlich mal den Buggy aus dem Auto zu holen und die Bezüge von Sitz und Verdeck zu waschen. Guter Plan! Das Verdeck ließ sich relativ leicht abmontieren: Klettverschlüsse auf, einen Bügel abschrauben, eine Stange aus dem Plastikgehäuse ziehen, Bezug drüberziehen, fertig. Der Einkaufskorb machte es mir mit seinen Druckknöpfen noch einfacher. Und dann mache ich mich an den Sitz: Ich suche Klettverschlüsse und Druckknöpfe, Stangen, die sich herausnehmen lassen, um den Bezug darüber zu ziehen - nichts, nada, niente! Stattdessen Schrauben. Der Sitzbezug ist tatsächlich festgeschraubt, und zwar an insgesamt acht Stellen.

Ist das bei allen Buggys so?

Das Abmontieren war noch relativ einfach - Schrauben auf, alles schön sortiert beiseitelegen, fertig. Das Aufmontieren allerdings ... Stoff auf Position halten, straff ziehen, durch den (dicken) Stoff hindurch die Bohrlöcher finden, darauf achten, dass sich die Minischrauben nicht verkanten. Und meist passiert es dann ja auch, dass man etwas falsch herum aufzieht, es noch mal abschrauben muss und von vorne anfängt. Richtig Spaß macht es dann, wenn der Herzallerliebste helfen will und das Ganze in einer lautstarken Diskussion endet ...


Wenn mich also heute jemand fragen würde, welches Kriterium wichtig beim Buggykauf ist, wäre meine Antwort folgende: Vergiss Höhenverstellbarkeit, Handhabung etc. Achte einfach nur darauf, dass sich der Bezug gut entfernen lässt, wenn man das Ding mal waschen will!!!

Freitag, 8. August 2014

Wie persönlich darf es sein?

Mein letzter Blogeintrag war sehr, sehr persönlich. Auch wenn ich den Namen des Betroffenen geändert habe, wussten doch die meisten meiner Leser, wer gemeint ist - meine Freunde sowieso und der Betroffene natürlich auch. Die Geschichte von Urs und mir ist aber auch ein offenes Geheimnis und viele (inkl. Urs) haben sicherlich gedacht: "Endlich hat sie's verstanden!"

Angesichts dieses Eintrags und einiger Rückmeldungen hierzu und zu anderen Einträgen habe ich darüber nachgedacht, wie persönlich mein Blog eigentlich sein sollte und sein darf. Viele Geschichten, die ich hier nicht erzähle, erzähle ich deshalb nicht, weil sie andere Personen betreffen. Auch wenn ich ihre Namen nicht nenne, fühle ich mich nicht gut dabei, einfach so von ihnen zu berichten - unabhängig davon, ob sie diesen Blog lesen oder nicht. Das gilt auch für viele Anekdoten und Geschichten rund um unseren Kleinen. Ich möchte nicht, dass er eines Tages zu mir sagt: "Warum hast du das einer (mehr oder weniger) anonymen Internetgemeinde erzählt?"

Nun lese ich selbst sehr gerne viele Blogs, meistens von anderen Müttern, aber auch Blogs von Kollegen zum Thema Sprache oder von Freunden zu ihren Sport- und Reiseaktivitäten. Und ich bin oftmals erstaunt, wie viel Persönliches preisgegeben wird, wie viele private Fotos veröffentlicht werden, wie viele Geschichten erzählt werden, die für die Beteiligten nicht immer positiv sind. Ich bin da immer hin- und hergerissen. Manchmal sind die Geschichten zum Schreien komisch (z. B. die Geschichten vom Kinderdoc oder der Pharmama). Manchmal sind sie schonungslos offen und bewundernswert ehrlich - Blogeinträge, die das Gefühl hinterlassen, dass der Autor Mut machen oder aufmuntern will, dem Leser das Gefühl geben will: "Du bist nicht alleine mit deinem Problem, es gibt andere, denen es genauso geht." Und dann gibt es wieder Blogs oder einzelne Blogeinträge, bei denen man das Gefühl nicht los wird, dass da ein wenig Profilierungssucht dahintersteckt. Natürlich kenne ich die Blogger nicht persönlich und es wäre leicht, sie alle als profilneurotisch zu bezeichnen. Manche sind sich dieser Problematik auch bewusst und thematisieren diese Frage, um sich und der Internetwelt eine Antwort zu geben, warum sie schreiben, was sie schreiben. Das kann man glauben oder es auch lassen.

Das bringt mich zurück zu der Frage, wie persönlich mein eigener Blog sein darf. Es gibt Freunde, denen sind manche meiner Einträge zu persönlich und sie möchten diese nicht lesen. Andere finden, dass es durchaus persönlicher sein dürfte. Ich gebe zu, dass ich gerne von mir erzähle und wahrscheinlich in meine eigene "Profilneurosenfalle" tappen würde, wenn ich alles schreiben und erzählen würde, was mir so in den Kopf kommt. Das will ich aber nicht - vor allem dann nicht, wenn es auch um andere geht. Da bin ich ein gebranntes Kind, sind viele meiner Einträge doch schon missverstanden oder von Leuten persönlich genommen worden, die gar nicht gemeint waren.

Ich merke oft, dass ich ein Thema, eine Geschichte, eine Anekdote im Kopf formuliere und doch wieder verwerfe, um niemandem - Leser, Beteiligten - auf die Füße zu treten. Ich glaube, das ist der Grund, warum dieser Blog nicht so in die Gänge kommt, wie ich es gerne hätte. Mir fehlt immer noch die Linie. Aber ich suche weiter!

Und bis dahin schreibe ich einfach weiter erst mal so, wie und was ich will ... Vielleicht findet sich die Linie ja beim Schreiben!