Dienstag, 29. April 2014

Logo!

Ungeplant komme ich doch endlich mal wieder zum Bloggen - welch ein Luxus! Das gibt mir die Gelegenheit, davon zu berichten, dass ich mich am Wochenende mal wieder richtig jung fühlen konnte ...

Wer in den 80ern/90ern des letzten Jahrhunderts (wow, ist das lange her ...) in Koblenz adoleszent war, kannte normalerweise auch das Dreams und das Logo. Es gab natürlich noch mehr Discotheken (z. B. das unsägliche Extra), aber Dreams und Logo waren einfach die besten. Kultig. Gute Musik. Schön verwatzt. Coole Leute. Das Dreams gibt es noch, das Logo schon seit vielen Jahren nicht mehr.

Aber es gibt zum Glück den Circus Maximus - und damit in unregelmäßigen Abständen Logo Tribute Partys! Genau eine solche fand letzten Freitag statt. Der Kleine schlummerte friedlich bei Oma und Opa, als mein Mann und ich (ui, klingt das gediegen!) zu einer Zeit, zu der ich normalerweise ins Bett gehe, das Haus verließen - etwas seriöser gekleidet als früher (die Zeiten der Stretchjeans und extrem kurzen Röcke ist leider vorbei) und voller Vorfreude. Und diese wurde erfüllt!

De facto war das Ganze ein Ü35-Party - zumindest kann ich mich nicht erinnern, jüngere Gesichter (außer hinter der Theke) gesehen zu haben. Die Musik war im Durchschnitt 30 Jahre alt und einfach gut. Auf der Tanzfläche ging es meist gesitteter zu als früher (weniger Pogo), sodass man am Rand stehen konnte, ohne befürchten zu müssen, gleich umgehauen zu werden (ich habe ein wenig Panik, seit ich bei einem Festival einmal versehentlich in den Moshpit geraten bin und mich auf dem Boden wiederfand - unter diversen Moshern). Es gab Platz zum Tanzen und siehe da - man verlernt es nicht. Ich konnte meine inzwischen grauen Haare wie früher ins Gesicht hängen lassen und den Rest ausblenden, einfach nur tanzen und mitsingen, ohne mir Gedanken zu machen, wie die Umstehenden meinen Tanzstil beurteilen (eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ich mir keine Gedanken mache - aber dazu ein andermal mehr). Ich habe Kirschsaft getrunken, mit meinem Mann geknutscht und mich unheimlich jung gefühlt. Ich hätte noch ewig bleiben können, trotz Müdigkeit. Alles war weit weg - der berufliche Stress, die vielen unerledigten Aufgaben. Einige Stunden einfach nur im Hier und Jetzt.

Mehr davon!

Montag, 7. April 2014

Wer die Wahl hat ...

Es gibt viele Rollen für Frauen - aufgezwungene und selbst gewählte. Ich finde, wenn Frauen sich frei entscheiden können, Lokführer, Bundeswehroffizier und Bauingenieur zu werden (um nur ein paar Beispiele aus meinem Bekanntenkreis zu nennen), dann dürfen sie auch die Rolle als Hausfrau und Mutter einnehmen. Ich finde, Frauen sollten sich nicht rechtfertigen müssen - egal, welchen Job sie ausüben!

Letzten Mittwoch habe ich einen wirklich interessanten Vortrag gehört, den die BusinessMoms in Mainz organisiert haben. Es ging um Frauenrollen, Mutterbilder, die Frage, warum Frauen im Allgemeinen und Mütter im Besonderen mehr zum Haushalt, zur Kinderbetreuung, zur Pflege von Familienangehörigen beitragen. Expertin war Prof. Dr. Helma Lutz aus Frankfurt. Das Gespräch war sehr interessant, super organisiert, mit einer wirklich guten Moderatorin. Es wurden Ländervergleiche diskutiert, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Rolle des Partners und die Frage, was strukturell zu ändern ist, um Rollenmodelle aufzubrechen. Es ging viel um Emanzipation - Emanzipation der Frau, Emanzipation des Mannes (Darf ein Mann auch mal ein "Weichei" sein?) und Emanzipation der Familie von den Erfordernissen der Wirtschaft.

Während von der Wichtigkeit der Erwerbstätigkeit gesprochen wurde, vom Recht der Frauen darauf, von den Schwierigkeiten, mit denen Frauen in dieser Rolle zu kämpfen haben, drängte sich mir eine Frage auf: Heißt Emanzipation nicht auch, dass ich mich entscheiden darf, "nur" Hausfrau und Mutter sein? Wenn keine wirtschaftlichen Zwänge mich zur Berufstätigkeit drängen, wenn ich trotz Studium und vielleicht sogar einer vielversprechenden Karriere mich entschließe, meine Energien in Kindererziehung und Haushalt zu stecken, mich vielleicht ehrenamtlich zu engagieren oder mich weiterzubilden - warum sinkt dann mein Ansehen in bestimmten (Frauen-)Kreisen? Oder, wie Joan Brandwyn es in "Mona Lisas Lächeln" ausdrückt: "To you a housewife is someone who sold her soul for a center hall colonial. She has no depth, no intellect, no interests."

Ist das so? 

Mittwoch, 2. April 2014

Verwöhnt!

Dieser Beitrag ist mit Vorsicht zu genießen - und es wird anschließend sicherlich Eltern geben, die mich hassen werden. Hassen, weil ich so verwöhnt bin. Ja, richtig - bei uns wird nicht nur der Kronprinz verwöhnt (besonders von Omas und Opas, aber das liegt in der Natur der Dinge), sondern der kleine Prinz verwöhnt auch uns - und zwar exzessiv.

Dieses Kind ist so problemlos, dass wir manchmal gar nicht wissen, wie das sein kann, und nur darauf warten, dass sich irgendein Problem zeigt. Mit etwa vier Monaten hat er durchgeschlafen - im eigenen Bett. Überhaupt ist Schlafen nur sehr selten ein Problem, er marschiert mittags und abends zügig ins Bett und schläft auch vergleichsweise schnell ein. Mit knapp sechs Monaten stieg er problemlos auf Beikost um - und isst seitdem fast alles in rauen Mengen. Ausnahme: Süßigkeiten. Er freut sich darüber, muss sie aber nicht ständig haben (bis auf seine geliebten Müslikekse). Obst liebt er über alles. Beim Trinken gibt er sich mit Wasser und ab und zu Tee zufrieden, auch wenn er durchaus schon Saft probiert und für gut befunden hat. Beim Essen und Trinken ist er so ordentlich, dass er zumindest in der Kita kein Lätzchen mehr trägt (hier zu Hause gelten noch andere Matschgesetze). Er strahlt und lacht den ganzen Tag. Selbst seine Trotzphasen sind zeitlich überschaubar (auch wenn es einem nicht so vorkommt). Schon als Baby hat er wenig geweint und sich problemlos überall mit hinnehmen lassen. Gefremdelt hat er nur sehr selten. Dadurch lief auch die Kita-Eingewöhnung traumhaft unkompliziert. Er hat fast nie versucht, Steine, Erde, Blätter, Sand oder Ähnliches in den Mund zu stecken, und das Einzige, wobei man wirklich aufpassen muss, ist seine Leidenschaft, überall draufzuklettern, egal wie hoch und schwierig. Doch auch da bewegt er sich recht sicher, sodass man selten eingreifen muss. Schwer krank war er noch nie.

Kleinere Schwierigkeiten gibt es beim Wickeln und beim Zähneputzen und wenn er etwas essen will, was nicht für ihn bestimmt ist. Auch ignoriert er gerne mal Anweisungen. Aber ganz ehrlich - ich habe da schon Schlimmeres erlebt.

Wird sich das irgendwann rächen? Ich meine - man kann doch nicht ewig so ein Glück mit dem Kind haben, oder?