Montag, 17. Februar 2014

Nicht ohne meine Hebamme!

Der Versicherungsmarkt für freiberufliche Hebammen bricht zusammen. Und ohne Versicherung keine Hebamme. Nachdem überdimensionierte Prämienerhöhungen den meisten freiberuflichen Hebammen bereits das berufliche Genick gebrochen haben, geht es nun auch den letzten Kämpferinnen an den Kragen. Und dann?

Unsere Hebamme, unsere Maria-Therese aus dem Hebammenhaus, war großartig und wir waren sehr froh, dass wir sie nach der Geburt zu Hause um uns hatten. Ich hatte sogar kurzzeitig überlegt, eine andere Geburtsklinik zu wählen, um sie als Beleghebamme zu haben. Da ich aber eine problemlose Geburt erwartet hatte und die Hebammen der Geburtsklinik beim Besuchstermin ebenfalls einen tollen Eindruck gemacht hatten, beschloss ich, es bei Geburtsvorbereitung, Akupunktur und Nachbetreuung zu belassen.

Nur kurz: Die Geburt lief überhaupt nicht so wie gedacht - Einleitung wegen insulinpflichtigem Gestationssdiabetes, Geburtsstillstand, Kaiserschnitt. Ich habe im OP geheult wie ein Schlosshund. Doch eine so üble Erfahrung wie BerlinMitteMom bei der ersten Geburt hatte ich nicht. Ich wurde von den Ärztinnen und Hebammen der Klinik liebevoll und freundlich - bei aller Hektik rund um den Kaiserschnitt - betreut und ohne Panikmache aufgeklärt. Und auch die Betreuung auf der Wochenbettstation war großartig, die Hilfestellungen beim Stillen, die Ansprechbarkeit der Schwestern. Ich habe die Wahl der Klinik also nie bereut.

Aber darum geht es hier nicht. Es geht um die Zeit davor und danach.

Der Geburtsvorbereitungskurs hat uns unheimlich viel Spaß gemacht. Es war Liebe auf den ersten Blick mit unserer Hebamme - bodenständig, ehrlich, witzig. Kein esoterisches Blabla, kein Verteufeln der Schulmedizin bei gleichzeitig nicht dogmatischer Aufklärung über Homöopathie, alternative Medizin etc. Offen für alle Fragen und Anmerkungen. Vor der Geburt hat sie uns zu Hause besucht, uns Tipps fürs Kinderzimmer gegeben, mich genadelt, Infos zur drohenden Geburtseinleitung gelesen und diskutiert - alles super. Und die Termine nach der Geburt habe ich unheimlich genossen. Sie hat meinen Babyblues kuriert, meine Kaiserschnittnarbe perfekt versorgt, mich beim Stillen gelobt und motiviert, uns alle Handgriffe gezeigt und auch meinen Mann in alles einbezogen, ohne ihn herablassend als "Beiwerk" zu behandeln. Sie und ihre Kollegin haben uns blitzschnell telefonisch beraten, als ich während einer Gallenblaseninfektion nach drei Monaten befürchtete, das Stillen unterbrechen oder gar aufgeben zu müssen. Wir hatten einen tollen Rückbildungskurs und viel Spaß bei der Babymassage. Ich freue mich jedes Mal riesig, wenn ich Maria-Therese beim Einkaufen oder beim Babyflohmarkt treffe. Und ich empfehle sie gerne weiter.

Das soll irgendwann vorbei sein, weil die Steine, die Maria-Therese und ihren Kolleginnen in die Wege gelegt werden, nicht mehr zu überwinden sind? Mütter sollen nicht länger entscheiden können, wie und mit wem sie ihr Kind auf die Welt bringen? Das kann nicht sein! Alle Mütter und Väter und alle die, die es werden wollen: Unterschreibt die Petition an Bundesgesundheitsminister Gröhe und gebt die Infos weiter! 

Freitag, 7. Februar 2014

Kleines Wörterbuch

Morgen wird unser kleiner Schatz 20 Monate alt. Der kleine Wirbelwind ist nicht nur sehr schnell auf seinen kurzen Beinchen, er ist auch ein sehr gesprächiges Kind. Morgens plappert er schon alles Mögliche ins Babyfon, bis wir ihn aus dem Bettchen holen, singt während der Heimfahrt aus der Kita oft im Auto irgendwelche Melodien, aus denen man dann Fragmente bekannter Kinderlieder extrahieren kann, und erzählt mit ernster Miene ganze Romane. Problematisch ist nur, dass mir seine Sprache noch immer unbekannt ist. Doch inzwischen bemüht er sich sehr darum, unsere Sprache zu sprechen. Hier eine kleine Übersicht:

Personen:
Mama, Papa, Oma, Opa (Oma und Opa mit verschlucktem O), Alex (das x kommt noch nicht so richtig, aber erkennbar), (H)eike (das H am Anfang verschluckt er immer), Onanan (ja, wir haben dem Kind einen langen und schwierigen Namen gegeben, aber er arbeitet daran), Armin (unser Kita-Koch), Inda (seine Erzieherin Linda)

Tiere:
Wauwau (er weiß, dass es ein Hund ist, aber das Wort bekommt er noch nicht über die Lippen), Ela (Elefant), Haas (Hase), Bär, Piepiep (für den Vogel gilt das Gleiche wie für den Hund)

Gegenstände:
Auto (das Wort für alles, was sich von selbst bewegt - Autos, Schiffe, Fahrräder, Mofas etc.; Ausnahmen sind Balla (= Bagger) und Kra (= Kran)), Tuhl (Stuhl), Wasser, Tee, Ball

Verben:
haben (Universalverb; mit viel Nachdruck und mit zunehmender Lautstärke oder Tränen in der Stimme, je nachdem, was er erreichen will)

Sonstiges:
ja, nein, hallo (je lauter, desto besser), Ita (Kita), alla (alle im Sinn von aufgebraucht, leer - benutzt er auch für leere Dosen, Kästen etc.), Pipi

Zweiwortsätze:
Mama Auto, Papa Auto, Mama da, Papa da (zum Beispiel im Auto: "Mama da" mit Fingerzeig Richtung Fahrersitz, "Papa da" mit Fingerzeig Richtung Beifahrersitz - und jetzt dürfen alle mal raten, wer ihn morgens in die Kita fährt)

Sein passiver Wortschatz ist hingegen gewaltig. Es ist manchmal erschreckend, was er alles versteht. Ich muss mir das Fluchen beim Autofahren abgewöhnen ...

Es macht unheimlich Spaß, ihn plappern zu hören, ihn mehr und mehr zu verstehen. Ich freue mich darauf, wenn er mir erzählen kann, was er den Tag über so gemacht hat, wenn er mir sagen kann, was er will oder was er fühlt. Ich hoffe, er bleibt so gesprächig wie jetzt - wenigstens die nächsten zwölf Jahre, bevor aus ihm ein mundfauler Teenie wird ... :-)

Montag, 3. Februar 2014

Da isses wieder!

Es gibt wenige Dinge, die mich richtig nervös machen. Was auf jeden Fall dazu gehört: ein Internetausfall während der Arbeitszeit, wenn ein dringendes Projekt rechercheintensiv und zeitkritisch ist. Dann werde ich richtig, richtig schlecht gelaunt. Ich blaffe alles um mich herum an (da ich normalerweise alleine zu Hause bin, müssen Computer und Drucker dran glauben), bin nur bedingt aufnahmefähig, was Lösungen betrifft (Hauptsache schnell!) und werde unheimlich kribbelig und empfindlich.

Jetzt isses wieder da. Der alte Trick - "Have you tried turning it off and on again?", Running Gag aus "The IT Crowd" - hat mal wieder funktioniert. Das Projekt ist abgeschlossen und verschickt. Ich bin entspannt - bis zum nächsten Mal ...

Feierabend!