Mittwoch, 29. Januar 2014

Schokolade!

Unser Kleiner ist mit seinen 19 Monaten wunderbar in der Lage, sich ein paar Minuten lang selbst zu beschäftigen, wenn ich nach der Kita doch noch mal schnell ein Projekt abschließen muss oder eine dringende Mail beantworten will. Er spielt mit seinen Holzpuzzles oder seinem Playmobil, kuschelt sich mit einem Bilderbuch aufs Sofa oder inspiziert das Altpapier.

Gestern war wieder so ein Tag: Ein Nachtrag zu einem bereits abgeschlossenen Projekt musste noch rasch geprüft werden. Der Kleine hatte sich schon mit einem Holzpuzzle aufs Kuschelsofa verzogen und platzierte sehr konzentriert die Autos in den jeweiligen Aussparungen. Ich wähnte mich sicher ...

Korrekturen gespeichert, Mail getippt, abgeschickt - da höre ich hinter meinem Rücken ein Rascheln. Rascheln passt nicht zu Holzpuzzle. Nein - Rascheln passt zu einer Pralinenschachtel. Die war am Abend vorher neben dem Sofa stehen geblieben. Jetzt lagen sämtliche Pralinen fein säuberlich ausgeräumt vor dem jungen Mann und wurden bestaunt. Süßigkeiten gab's bislang nur sehr selten für ihn und Schokolade und Pralinen kannte er noch gar nicht - zum Glück. Das verschaffte mir die entscheidenden Sekunden, die Pralinen vom Sofa in die Schachtel zu kehren und vor seinem neugierigen Zugriff zu retten.

Bei einem Milchschokoladentäfelchen war ich aber nicht schnell genug - das verschwand im kleinen Mäulchen. Und der begeisterte Blick und das eifrige Nicken auf die Frage, ob es schmeckt, machte mir klar, dass Pralinenschachteln von nun an noch sicherer verwahrt werden müssen ...

(Am besten verschwindet der Inhalt schnellstmöglich in meinem Magen - ich opfere mich gerne, um das Kind vor schädlichen Süßigkeiten zu bewahren!)

Freitag, 24. Januar 2014

Dalli Dalli!

Bin gestern Abend beim Zappen zufällig in die Neuauflage des Quizklassikers "Dalli Dalli" - jetzt "Das ist Spitze!" genannt - reingerutscht und muss sagen, dass ich mich wirklich amüsiert habe. Natürlich ist Kai Pflaume nicht Hans Rosenthal. Das Studio sieht anders aus. Aber trotzdem kamen Erinnerungen auf - "Dalli Dalli" gehörte zu den Sendungen, die ich als Kind regelmäßig mitgucken durfte.

Die schmissige "Dalli Dalli"-Melodie! Der eingefrorene Luftsprung! Die wirklich lustigen Spiele! "Sie sind der Meinung, das war ... Spitze!" Toll! Wohlfühlfernsehen pur!

Ich habe zugegebenermaßen gestern Abend nur das letzte Drittel der Sendung gesehen und weiß nicht, was sonst passiert, aber es war einfach freundlich - ein paar neckende Witze gegenüber den sympathischen Kandidaten, aber keine Unverschämtheiten, harmlose Spiele ohne Ekelfaktor - ganz brav. Nach einem langen Arbeitstag für mich genau das Richtige zur Entspannung, zum Abschalten.

Ich verurteile niemanden, dem das zu wenig Action bietet, der Spaß an anderen Formaten hat. Aber zumindest ich brauche für etwas Unterhaltung und Ablenkung keine Maden oder zickigen B- und C-Promis. Ich brauche auch keine superaufwendige Show mit bekannten Künstlern und langen Interviews. Ich brauch einfach etwas Wohlfühlfernsehen.

Montag, 20. Januar 2014

You are not alone (auch als Freiberufler nicht)

Am Samstag war ich auf einem Workshop "meines" Berufsverbandes VFLL. Thema: "Dumm gelaufen! - Umgang mit schwierigen Kunden" - ein Thema, dass mich akut zwar nicht betrifft, aber das mich aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit direkt angesprochen hat. Ich neige nämlich ganz stark dazu, mich direkt in die Defensive drängen zu lassen, wenn Kunden sich beschweren - und zwar auch dann, wenn die Kritik nicht gerechtfertigt ist oder zumindest nicht den Ton rechtfertigt, der angeschlagen wird. Wie gesagt, ich habe da mal ganz schlechte Erfahrungen gemacht, als ich am Telefon übelst beschimpft wurde, obwohl ich wirklich alles getan hatte, den katastrophalen Text zu retten, ohne ihn komplett neu zu schreiben.

Abgesehen von guten Tipps habe ich auch wieder viele nette Kolleginnen und Kollegen kennengelernt. Und es ist immer wieder ein gutes Gefühl, sich austauschen zu können, Erfahrungen weiterzugeben, von anderen zu profitieren - und vor allem zu merken, dass man auch als "einsamer" Freiberufler am heimischen Schreibtisch nicht alleine ist. Dass andere die gleichen Probleme und Sorgen haben und man sich ganz konkurrenzfrei dazu austauschen kann. Das tut einfach gut. Netzwerke sind nicht nur in der Theorie gut und wichtig - an so einem Tag merkt man mal wieder, wie gut und wichtig funktionierende Netzwerke in der Praxis sind. Als Angestellter hat man ja meist Kolleginnen und Kollegen im Büro, mit denen man reden, Probleme wälzen oder einfach mal lästern kann. Alleine am Schreibtisch fehlt einem das oft. Umso wichtiger werden solche Treffen.

Also - ein Lob auf die Kolleginnen und Kollegen!

Freitag, 10. Januar 2014

Trotzköpfchen

Gestern hatten wir ihn - den ersten lautstarken Trotzanfall im Supermarkt. Die Trotzanfälle zu Hause häufen sich derzeit ja schon alleine altersbedingt (es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase ...), aber Einkaufen war bislang zu spannend gewesen, um es sich durch Schreierei, Tränchen und Uneinsichtigkeit zu verderben. Bis gestern.

Es fing ganz harmlos damit an, dass Monsieur le Trotz auf eigenen Beinen durch den Supermarkt laufen wollte. Das hat auch gut funktioniert, die Ausflüge in unbekannte Gänge waren auf ein Mindestmaß beschränkt, die Waren blieben im Regal. Dann der entscheidende Fehler: Ich wollte auf die Rolltreppe. Und dafür sollte der junge Mann wieder in den Wagen. Erste Schreiattacke. Auf dem Arm war er leidlich friedlich, also durfte er da bleiben, während ich mit einer Hand den schon recht gut bepackten Einkaufswagen auf die Rolltreppe bugsierte, wo er theoretisch hätte einrasten und stehen bleiben sollen. Tat er aber nicht - und der Kleine fing an zu zappeln. Zappelndes Kind auf dem einen Arm, widerspenstiger Einkaufswagen am anderen Arm - mein Rücken war begeistert.

Als wir dann doch unfallfrei unten angekommen waren, habe ich den Kleinen irgendwie dann doch wieder in den Wagen gesetzt. Ab da ohrenbetäubender Lärm: Das Kind hat sich die Seele aus dem Leib geschrien, sich in seinem Sitz hin- und hergeworfen, dicke Tränchen geweint. Die Ansprechbarkeit sank auf null - und ich war zum ersten Mal diesen Blicken ausgesetzt, von denen ich bislang nur gehört hatte. Es war alles dabei - vom verständnisvollen, aufmunternden "Lassen Sie sich nicht unterkriegen"-Blick bis hin zum genervten "Haben Sie Ihren verwöhnten Balg nicht im Griff oder was ist hier los?"-Blick. Erstaunlicherweise wirkten vor allem (ältere) Frauen unheimlich genervt, während einige Männer versuchten, mit dem Kleinen Kontakt aufzunehmen, um ihn abzulenken.

Die Einzige, die es geschafft hat, Monsieur le Trotz für ein paar Minuten zum Schweigen zu bringen war - wie sollte es anders sein - die Fleischereifachverkäuferin mit der Bestechungswurst, die ich noch dankbarer als sonst entgegengenommen habe. Das hat uns immerhin durch die Obst- und Gemüseabteilung gebracht, sodass die anschließend fortgesetzte Schreierei sich auf TK-Kost und Kassenbereich beschränkte - wir also dann relativ schnell draußen waren. An der frischen Luft war der junge Mann schlagartig wieder das liebste Kind der Welt, reichte mir Sachen aus dem Einkaufswagen zum Einpacken und ließ sich ohne Probleme anschnallen. Kein Trotz, keine Tränchen - stattdessen fröhliche Plapperei auf der Rückfahrt und zwischendurch ein gezwitschertes "Mama".

Zu Hause angekommen war ich zwar ziemlich genervt, aber ich muss sagen, dass ich auch ein wenig stolz auf mich war. Normalerweise flippe ich sehr schnell aus, rege mich auf und werde laut. Und ich lass mich unheimlich schnell von anderen irritieren und in die Defensive treiben. Diese Trotzattacke in der Öffentlichkeit habe ich aber meiner Meinung nach echt gut gemeistert. Ich bin gegenüber Monsieur le Trotz total entspannt geblieben, habe ruhig mit ihm geredet, habe ihn toben lassen, als ich gemerkt habe, dass ich mit Worten nicht zu ihm durchringe, habe ihm gezeigt, dass ich da bin, ohne mich ihm aufzudrängen. Und ich habe die missbilligenden Blicke der Menschen um mich herum nicht persönlich genommen, habe sie an mir abperlen lassen, habe mich nicht darüber aufgeregt, mich nicht gerechtfertigt oder gar fluchtartig den Supermarkt verlassen, um den Einkauf zu einem späteren Zeitpunkt ohne Monsieur fortzusetzen. Es war nicht schön und ich glaube auch, dass viele Leute genervt waren - ich war es ja schließlich auch. Und das tut mir auch leid - wenn ich es hätte ändern können, hätte ich das liebend gerne getan. Aber ich habe es immerhin geschafft, mich davon nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Wieder was über mich gelernt: Wenn's wirklich wichtig ist, kann ich ruhig bleiben. Guter Vorsatz: Dieses Wissen sollte ich mir auch für die unwichtigen Aufreger bewahren.

In diesem Sinne: Bleibt ruhig!

Nachtrag: Hier noch ein schöner Artikel zum Thema - danke, Doro!
http://www.huffingtonpost.com/matt-walsh/dear-parents-you-need-to-control-your-kids_b_3935418.html

Mittwoch, 8. Januar 2014

2014 - Prüfsteine

Ein gutes neues Jahr wünsche ich euch!

Ich habe beschlossen, in diesem Jahr einige Dinge auf den Prüfstein zu stellen - privat und beruflich. Das betrifft auch diesen Blog. Ich überlege, welche Ausrichtung er bekommen soll, welche Themen ich (neu) aufnehme, ob es regelmäßige Rubriken geben soll.

Wenn ihr Ideen und Vorschläge habt - nur her damit!