Mittwoch, 21. August 2013

Papakind

Unser Kleiner ist ein richtiges Papakind. Kein Wunder - während Mama direkt nach der Geburt noch im OP und anschließend im Aufwachraum lag, konnten der Kleine und der Große schon mal Körperkontakt aufnehmen, kuscheln, gemeinsam eine Runde schlafen. Das hat den Kleinen meiner Meinung nach ganz gewaltig geprägt.

Jedenfalls lässt er sich von Papa schneller trösten. Ich trage ihn rum, versuche ihn zu beruhigen, zu trösten, ihm zu zeigen, dass alles gut ist - nicht immer erfolgreich. Kaum kommt Papa ins Blickfeld, steigert sich das Weinen kurzfristig, der Kleine streckt die Ärmchen nach ihm aus, will zu ihm, schiebt mich weg, kuschelt sich an Papas breite Schulter - und ist ruhig. Ich bin abgeschrieben. Und wenn es ganz schlimm kommt, fängt er sogar wieder an zu weinen, wenn ich mich nähere.

Das tut mir weh. Ich fühle mich ungerecht behandelt, abgeschrieben, im wahrsten Sinne des Wortes abgeschoben, nutz- und hilflos. Ich bin eifersüchtig. Und ich spüre, wie sich in mir in diesem Moment eine kleine Distanz aufbaut - eine Distanz zu diesem kleinen Menschen, den ich doch über alles auf der Welt liebe. Manchmal drehe ich mich enttäuscht um und gehe weg. Das erschreckt mich ein wenig. Dann gehe ich zurück, versuche Körperkontakt zum Kleinen aufzunehmen, ihm zu zeigen, dass ich da bin.

Und der kleine Räuber? Hat sich inzwischen auf Papas starkem Arm beruhigt, zwitschert ein süßes "Mama", guckt nach mir und will zurück auf meinen Arm. Und ich nehme meinen Sohn in den Arm und bin versöhnt mit der Welt. Bis zum nächsten Mal...