Donnerstag, 24. Mai 2012

Hobbitfüße - und andere Veränderungen

Im Großen und Ganzen hatte ich eine extrem unkomplizierte Schwangerschaft - mir war so gut wie gar nicht schlecht, Eisen- und Zuckerwerte habe ich in den Griff bekommen, die ewige Müdigkeit war zwar nicht schön, aber es gibt Schlimmeres. Eine schöne Schwangerschaft, kann man sagen. Jetzt zum Ende wird's natürlich ein wenig anstrengend: Etwa 16 kg zusätzliches Gewicht müssen bewegt werden, das Bücken fällt schwer (und mir ist noch nie so viel runtergefallen wie im Moment ...), der Bauch ist überall im Weg. Und dennoch finde ich das alles erträglich. Wenn sich der Kleine in mir bewegt, ist das einfach ein so großartiges Gefühl, dass sämtliche Beschwerden in den Hintergrund treten.

Aber eine Sache finde ich momentan richtig schlimm: meine Füße. Wasser und Hitze haben aus meinen Füßen regelrechte Hobbitfüße gemacht - geschwollen und oft knallrot. Keine Ahnung, weshalb mich das so nervt - schließlich ist alles ein wenig unförmig im Moment. Aber der Anblick meiner Füße ... Fürchterlich!

Und sonst? Die grundsätzlichen Änderungen in meinem Leben treten mir immer deutlicher vor Augen und lassen mich manchmal ein wenig hilflos zurück. Zum einen genieße ich es, momentan nicht ins Projektgeschäft eingebunden zu sein, keinen Alltagsstress zu haben, mich auf mich konzentrieren zu können. Andererseits ist da eine gewisse Unruhe - ich schaffe es nicht, einfach mal den Rechner auszulassen, nicht nach Mails zu schauen etc. Es gäbe viel im Haushalt zu tun - Waschen, Aufräumen, Kochen etc. - aber nach kurzer Zeit nervt mich das schon wieder an. Nicht aus körperlichen Gründen - ich fühle mich einfach nicht als Hausfrau. Wie soll das erst in den nächsten Wochen und Monaten werden? Ich habe ein wenig Angst davor - Angst, gleichzeitig unter- und überfordert zu sein, nicht alles so geregelt zu bekommen, wie ich das gerne hätte, an einfachsten Dingen zu scheitern und mich auf der anderen Seite zu langweilen ... Angst davor, alleine zu Hause zu sitzen, andere zu nerven oder den Kontakt zur Welt und zur Realität zu verlieren. Was kommt da auf mich zu? Ich weiß es nicht ...

Doch eines ist klar - ich bin nicht wirklich alleine. Da sind meine Familie und meine Schwiegerfamilie. Da sind liebe Freunde, auf die ich mich verlassen kann. Und da sind die beiden wichtigsten Männer in meinem Leben: unser Würmchen, auf das wir uns unheimlich freuen, und mein Schatz, der sich um mich kümmert - in allen Belangen. Der abends meine Hobbitfüße massiert und mir zuhört und mich im Arm hält, wenn ich einen moralischen Rappel bekomme. Was will ich mehr?

Montag, 14. Mai 2012

Nervös?

Das ist die häufigste Frage, die ich derzeit höre: Bist du nervös angesichts der bevorstehenden Geburt? Ich horche in mich hinein und ganz eindeutig: Nein. Noch nicht. Ich weiß ja nicht, was auf mich zukommt. Ich habe viele Geschichten gehört, schöne und weniger schöne, auch einige darunter, die nicht gerade dazu beitragen, locker und entspannt dem Ganzen entgegenzusehen.

Und trotzdem: Ich bin nicht nervös. Es kommt, wie es kommt. Das Einzige, weshalb ich nervös bin - und ich bin mir sicher, das geht jeder Erstgebärenden so: Kriege ich mit, wenn's wirklich losgeht, oder verstehe ich irgendwelche Zeichen falsch und mache mich zu früh auf den Weg? Und: Ist bis dahin alles geregelt, was noch zu regeln ist? Es gibt eine gewisse Chance, dass das Würmchen früher als geplant schlüpft - dann sollte alles parat sein, das Chaos in der Wohnung beseitigt, alle Anschaffungen gemacht, alle Honorare eingegangen. Vielleicht werde ich ja dann doch noch nervös, wenn das alles geregelt ist.

Maximal 24 Tage haben wir noch. Spätestens am 6. Juni wird dafür gesorgt, dass der Kleine schlüpft. In weniger als vier Wochen bin ich Mutter, sind wir Eltern. Vor weniger als fünf Jahren noch war der Gedanke  weit weg, abgehakt. Da gab es nur mich und meinen Job. Und jetzt steht unser kleines Wunder so kurz bevor - es ist unglaublich. Manchmal kann ich es noch nicht so richtig fassen ...

Freitag, 4. Mai 2012

Unspektakulär

Da sitze ich an meinem Schreibtisch. Offiziell im Mutterschutz. Tatsächlich will ich noch ein Projekt abschließen, muss noch meine Übergaben fertigstellen, organisatorischen Kram erledigen, Ablage zu machen etc. Daneben surfe ich im Netz, lese Blogeinträge, mache mir Gedanken über die eigenen, erledige ein paar dringende Hausarbeiten (Wäsche waschen, aufräumen etc.). Also irgendwie alles wie immer, nur dass ich ohne schlechtes Gewissen tagsüber Termine beim Friseur oder beim Arzt einplane, statt sie an die "Randzeiten" des Tages oder in den Samstag zu quetschen.

Irgendwie hatte ich mir diesen Übergang anders vorgestellt. Spektakulärer. Einschneidender. Aber das ist wohl so, wenn man alleine zu Hause arbeitet. Es geht einfach so eins ins andere über. Der Schreibtisch ist immer noch da, die Überreste der Projekte ebenfalls, es sieht alles aus wie immer. Keine Abschiedsfeier, keine Kollegen, die einen noch mal drücken und einem alles Gute wünschen. Man hört einfach so auf ... und wenn man es nicht tut, fällt es keinem so richtig auf.

Riesig gefreut habe ich mich aber über alle die Kunden und Geschäftspartner, die einfach so noch einmal angerufen oder gemailt haben - ein schönes Gefühl! Danke!

Und ich arbeite dann mal weiter ... Noch ein bisschen ...