Mittwoch, 21. März 2012

Achterbahnfahrten

Meine schlauen Bücher rund um Schwangerschaft und Geburt verzeichnen zwar keinen gesonderten Eintrag zum Thema Achterbahnfahrten, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass diese im 7. Monat nicht mehr so wirklich erlaubt sind.

Aber was ist mit den emotionalen Achterbahnfahrten?

In meinem Gefühlshaushalt geht es drunter und drüber. Der Gedanke an das Würmchen macht mich glücklich und wenn er sich in meinem Bauch bewegt, ist das ein so irres Gefühl, das kann man gar nicht beschreiben. Und dann wieder kalter Entzug: Eine Kleinigkeit, ein falsches Wort, ein emotionales Thema reichen aus, um aus mir ein überfordertes heulendes Unglückshäufchen zu machen, ängstlich, verzagt, antriebslos. Und das Gefühl, doch jetzt gefälligst glücklich sein zu müssen (s. o.), macht es dann nicht besser, im Gegenteil. Dann kommt noch das Gefühl der Undankbarkeit hinzu.

Sind das tatsächlich "nur" die Hormone? Irres Zeug ...

Mittwoch, 14. März 2012

Rücksichtnahme

Begegnung der 3. Art gestern Abend an einer Straßenkreuzung: Kurz bevor die Fußgängerampel auf Grün springt, hält ein Taxi genau vor der Ampel, um eine junge "Dame" einzuladen, die einen leeren Kleintierkäfig mit sich rumschleppt. Für uns hieß das: Um das Taxi herumlaufen, um die Straße überqueren zu können. Nervig, aber erst mal nicht so tragisch - wir haben gesunde Beine. Doch dann das: Die Käfigbesitzerin drängt sich an uns vorbei zum Kofferraum des Taxis und donnert beim Abstellen des Käfigs diesen mit voller Wucht auf den Fuß und gegen das Schienbein meines Mannes. Als dieser sich beschwert, kommt als Antwort: "Hey, was willst du, Mann, ich bin schwanger, kannst du A... nicht aufpassen?" HALLOOOO? Ich bin auch schwanger und trotz gelegentlicher Anflüge von Schwangerschaftsdemenz durchaus noch in der Lage, aufzupassen. Und genau das habe ich der jungen "Dame" dann auch gesagt. Das proletenhafte Gekeife, das dann folgte, habe ich inzwischen erfolgreich verdrängt - und die Frage, ob sie weiß, wie man Rücksicht schreibt, hätte sie vermutlich eh nicht beantworten können ...
 
Ja, ich finde es wichtig, auf Schwangere Rücksicht zu nehmen. Aber das bedeutet definitiv NICHT, dass man als Schwangere das Wort "Rücksicht" aus seinem eigenen aktiven Wortschatz streicht.


Montag, 12. März 2012

Flexible Freiberufler

Wie ich bereits erwähnte, arbeite ich selbst und ständig. Das Freiberuflerdasein hat seine Tücken und seine Vorteile - wobei oftmals die Vorteile, die die Leute erwarten, gar nicht existieren. Das größte Vorurteil ist das der Flexibilität - "du kannst doch arbeiten, wann und wie du willst ..."

Nein, ich kann nicht bis in die Puppen schlafen und arbeiten, wann und wie ich will - jedenfalls nicht dann, wenn ich ein gewisses Auskommen haben will. Meine Kunden haben ihre Arbeitszeiten und in denen sollte ich verfügbar sein - sonst sind sie ganz schnell bei der nicht kleiner werdenden Konkurrenz. Flexibilität wird also in erster Linie aus Kundensicht definiert - zumindest in meiner Branche. Freizeit und Urlaub kann ich natürlich bestimmen, wie ich möchte - aber hinter der Planung steht immer der Gedanke, dass ich in der Zeit nichts verdiene und bei zu häufigen Absagen Kunden verliere. Natürlich relativiert sich dies mit einer gewissen Größe des Kundenstamms, aber der Gedanke bleibt immer im Hinterkopf.

Damit ist natürlich auch die Entscheidung über die Länge der Elternzeit eine ganz andere als bei Angestellten. Es wäre sicherlich toll, zwölf Monate lang nur für das Würmchen da zu sein und alles zu machen, was man sich schon immer vorgestellt hat, wenn man ein Kind hat, jeden Schritt zu beobachten und zu dokumentieren und alle mit den täglichen Banalitäten zu nerven. Und dann irgendwann früher oder später an den Arbeitsplatz zurückkehren (ja, ich weiß, welche Schwierigkeiten es auch für Angestellte gibt - das will ich nicht abstreiten!) und zu wissen - es gibt ihn noch! Aber gibt es in zwölf Monaten meine Kunden noch - oder besser gesagt, gibt es sie für mich noch? Auch wenn alle sich freuen, hoch und heilig versprechen, dich nicht zu vergessen und nach der Elternzeit, egal, wie lange sie dauern möge, dir wieder Aufträge zu geben - wie viel kann davon wirklich umgesetzt werden? Abgesehen davon, dass man selbst gar nicht einschätzen kann, wie leistungsfähig man wieder sein wird, ob und wie das Kind betreut werden kann etc.

Und dann noch mehr Fragen: Sollte man auch in der Elternzeit ein wenig arbeiten, um den Anschluss nicht zu verlieren, und wenn ja, wie viel? Reicht das Elterngeld, um die eigene Versicherung, die Altersvorsorge etc. zu zahlen, ohne dafür den Partner anpumpen zu müssen? Und die Zeit, das alles zu planen, läuft und läuft und läuft ...

Dienstag, 6. März 2012

Noch 'n Blog


Ein weiterer Blog in den unendlichen Weiten des WWW - braucht man das wirklich? Wahrscheinlich nicht. Aber wenn man so eine Rampensau wie ich ist, die sich gerne und ständig zu allem Möglichen und Unmöglichem äußert, ist es fast zwangsläufig, dass man früher oder später beim Bloggen landet ...

Um was soll es hier gehen? Um die üblichen Verdächtigen: Selbstdarstellung, Lob und Kritik, Pläne und Gedanken.

Warum jetzt? Ich bin selbstständig, das heißt, ich arbeite selbst und ständig. Und ich gehe demnächst in Elternzeit. Spannende Phase meines Lebens - darüber will ich schreiben. Und über alles andere, was mir so einfällt.